Der 1. FC Union plant eine umfassende Erweiterung des Stadions an der Alten Försterei auf knapp 38.000 Plätze und möchte den gesamten Standort zu einem modernen Stadtteilzentrum entwickeln. Parallel dazu wird der nahegelegene Bahnhof Köpenick ausgebaut, um die wachsende Zahl an Fans und Pendlern rechtzeitig zur Stadioneröffnung schneller und komfortabler zum Stadion befördern zu können.
© Foto Titelbild: GOOLAZO BERLIN
Text: Björn Leffler
Es sind große Pläne, die der 1. FC Union mit seiner sportlichen Heimat, dem Stadion an der Alten Försterei in Berlin-Köpenick, verfolgt. Die finanziellen Möglichkeiten der erfolgreichen vergangenen Jahre möchte der Verein in den kommenden Jahren nicht nur in den geplanten Umbau des Stadions stecken, sondern auch in die Entwicklung des gesamten Standorts hin zu einem modernen Stadtteilzentrum, welches auch außerhalb von Spieltagen besucht und genutzt werden kann.
Das Stadion soll in seiner Kapazität deutlich erweitert werden und künftig Platz für knapp 38.000 Zuschauer bieten. Die Erweiterung der Spielstätte soll weiterhin planmäßig in der Saison 2025/26 erfolgen. Während der Bauphase wird der 1. FC Union seine gesamten Heimspiele im Berliner Olympiastadion austragen, um den Umbau der Alten Försterei so schnell wie möglich über die Bühne bringen zu können.
Ab der Saison 2025/26 soll der Ausbau der Alten Försterei beginnen
Die Pläne, die der 1. FC Union für die Entwicklung des gesamten Campus rund um das Stadion präsentiert hat, zeigen in aller Deutlichkeit auf, in welchen Dimensionen die Köpenicker mittlerweile denken und planen können.
Im Rahmen der geplanten Erweiterung sollen auch neue Räumlichkeiten für die Vereinsführung entstehen. Das neue Parkhaus soll mit einer eingebauten Konzertbühne versehen werden, vor der Haupttribüne soll wie bereits oben erwähnt ein Stadionvorplatz im Stile eines großen Innenhofs entstehen.
Die Alte Försterei soll zu einem modernen Stadtteilzentrum werden
Auch das lange geplante Nachwuchsleistungsförderzentrum will der Verein endlich eröffnen, um auch hier professionelle Rahmenbedingungen für die wichtige Nachwuchsarbeit gewährleisten zu können. Während dieser geplante Umbau derzeit intensiv vorbereitet wird, wird an anderer Stelle bereits gebaut, und zwar am Bahnhof Köpenick, der sich in unmittelbarer Nähe zum Stadion befindet.
Der Bahnhof gilt nicht nur im Südosten Berlins als bedeutender Knotenpunkt des Nahverkehrs. Vor allem vor dem Hintergrund des boomenden Metropolkorridors Berlin Südost, welcher das Flughafengelände, die umliegenden Gemeinden sowie die Berliner Bezirke Neukölln, Treptow-Köpenick und südliche Teile Tempelhofs betrifft, ist das Bahnhofsprojekt ein wichtiger Baustein der künftigen Infrastrukturentwicklung.
Bahnhof Köpenick: Umbau soll bis 2027 abgeschlossen werden
Zwischen den durchgehenden Hauptgleisen soll ein Bahnsteig für den Regionalverkehr entstehen. Er wird 220 Meter lang werden und auf einer Länge von 150 Metern überdacht sein. Zwei Treppen und ein Aufzug sollen zukünftig vom Empfangsgebäude des Bahnhofs zum Regionalbahnsteig hinauf führen.
Auf der östlichen Seite, am Stellingdamm, soll eine gänzlich neue Personenunterführung mit Treppen zum S- und Regionalbahnsteig entstehen. Zudem ist ein zusätzlicher, westlicher Eingang geplant. Die Reisenden sollen dabei über eine Überführung über die Bahnhofstraße geführt werden.
Köpenick: Eine neue Fußgängerbrücke soll über die Bahnhofstraße führen
Dies bedeutet, dass die geplante Fußgängerbrücke über die Bahnhofstraße hinweg führen wird, was den Stadtraum rund um den Bahnhof deutlich verändern wird, aber vor allem die derzeitig häufigen Konfliktsituationen zwischen Fußgängern und dem Straßenverkehr reduzieren soll.
Da zukünftig deutlich mehr Menschen den Bahnhof nutzen werden, ist der Bau der Brücke umso wichtiger. Das Empfangsgebäude soll in Richtung Elcknerplatz verbreitert werden, was vor allem bei Union-Heimspielen etwas Entlastung im Bahnhofsgebäude bringen soll. Darüber hinaus werden Stützbauwerke und rund vier Kilometer Schallschutzwände gebaut.
Die neue Schallschutzwand am Bahnhof Köpenick ist in rot und weiß gehalten
Auch die Durchfahrt der Bahnbrücke über der Bahnhofstraße wird erweitert – allerdings nur von rund 16 auf 19 Meter. Zusätzliche Fahrspuren werden dadurch nicht möglich sein, auch die Verlegung der Tram-Haltestellen unter die neue Brücke wird dadurch nicht möglich. Diese sollen vor dem Forum Köpenick verbleiben.
Die neue Schallschutzwand, die an der östlichen Seite des Bahnhofs gebaut wurde, ist in den Farben des 1. FC Union gehalten – rot und weiß. Mit der Fertigstellung der Erweiterung des Bahnhofs wird derzeit für Juli 2027 gerechnet. Das sollte also rechtzeitig sein, um zur Fertigstellung des neuen Stadions die Fahrgäste zu den Heimspielen zu befördern.
Quellen: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Deutsche Bahn, 1. FC Union Berlin, Bezirksamt Treptow-Köpenick