Für Hertha geht es beim Auswärtsspiel in Nürnberg um mehr als nur drei Punkte. Die Partie könnte maßgeblich für den weiteren Saisonverlauf sein, während Personalprobleme die noch immer zu inkonstante Mannschaft belasten.
© Foto Titelbild: IMAGO / mix1
Text: Wolfgang Leffler
Am Samstag um 13:00 Uhr steigt im Max-Morlock-Stadion ein entscheidendes Duell für Hertha BSC. Rund 4.700 Berliner Fans werden die Mannschaft gegen den 1. FC Nürnberg unterstützen, wenn es für die Hertha um viel mehr als nur drei Punkte geht. Wer noch kurzfristig eine Karte ergattern möchte, könnte am Spieltag möglicherweise von einem Restkontingent profitieren.
Die Partie gegen den 1. FC Nürnberg hat richtungsweisenden Charakter: Nach der ernüchternden Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf steht Hertha BSC unter Zugzwang. Ein Sieg ist Pflicht, um nicht vorerst im Mittelmaß der 2. Bundesliga zu versinken. Nach dem verlorenen Heimspiel will das Team von Trainer Christian Fiél dringend wieder punkten.
Verletzungssorgen bei Hertha: Der Innenverteidiger-Notstand
Die Personalprobleme bleiben das beherrschende Thema bei Hertha BSC. Die Schulteroperation von Linus Gechter verlief zwar gut, doch sein Comeback steht derzeit natürlich in den Sternen. Trainer Christian Fiél äußerte sich zurückhaltend über eine mögliche Rückkehr des Verteidigers. Zudem fielen nach dem Düsseldorf-Spiel auch Karbovnik und Dudziak verletzungsbedingt aus – die Lage wird prekär.
Entgegen anderslautender Medienberichte sondiert Hertha den Markt nicht nach vertragslosen Innenverteidigern. Stattdessen trainierten vier Nachwuchstalente in dieser Woche mit den Profis, um mögliche Lücken zu schließen. Fiél setzt auf die eigene Jugend und hält nichts von übereilten Transfers.
Kein Panik-Kauf: Fiél setzt auf den Hertha-Nachwuchs
Ungeachtet der personellen Engpässe reist Hertha nach Nürnberg, um drei Punkte einzufahren. „Es war eine schöne Zeit“, erinnerte sich Fiél an seine Trainerjahre beim Club, doch am Samstag zählt für ihn nur ein Sieg. Er erwartet ein Duell auf Augenhöhe und legt besonderen Wert auf das Defensivverhalten bei Standardsituationen, eine Schwäche, die zuletzt oft für unnötige Punktverluste sorgte.
Spannend bleibt dabei zu sehen, ob Fiél taktisch auf eine Systemumstellung setzt und vielleicht erstmals in dieser Saison mit zwei Stürmern agieren lässt. Die Antwort gibt es am Samstagmittag, wenn es für Hertha um die nähere sportliche Zukunft geht – und darum, dem noch immer nicht sattelfesten Team mehr Selbstvertrauen zu geben.