4.500 Zuschauer im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen wollten das Duell zwischen dem BFC Dynamo und Kreisligist Delay Sports sehen. 1.200 Fans begleiteten Delay Sports zum Achtelfinal-Duell im Berliner Landespokal nach Lichtenberg, hatten aber wenig Grund zur Freude, denn ihr Team kam gehörig unter die Räder.
Text: Björn Leffler
© Titelbild: IMAGO / Köhn
Mit Spannung war das Duell im Berliner Landespokal zwischen dem BFC Dynamo und Delay Sports erwartet worden, und entsprechend groß war das Zuschauerinteresse. Vor ausverkauftem Haus im Sportforum Hohenschönhausen verfolgten 4.500 Zuschauerinnen und Zuschauer das Spiel.
Fast 5.000 Fans in Alt-Hohenschönhausen, eine beeindruckende Kulisse für ein Duell zwischen einem Viert- und einem Neuntligisten. Der BFC kann traditionell auf eine treue und lautstarke Fangemeinde zählen, während Delay Sports, angereist mit rund 1.200 Supportern, längst kein gewöhnlicher Kreisligist ist.
4.500 Fans im Sportforum Hohenschönhausen: BFC Dynamo empfing Delay Sports
Die Geschichte des ungleichen Duells ist schnell erzählt. Der sangesfröhliche Anhang des BFC hatte viel Freude an der Partie, die Anhänger von Delay Sports blieben während des Großteils der Partie stumm. Aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen hatte Delay Sports sein Heimrecht freiwillig an den Hohenschönhausener Viertligisten abgegeben.
Der BFC-Anhang sorgte für Stimmung, Zwischenfälle gab es laut Polizei zunächst keine. Für Delay war es das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Seit der Gründung 2021 ist das Team bereits zweimal aufgestiegen. Der Kreisligist bot einige bekannte Namen auf: Im Tor stand Frederik Mittelstädt, Bruder von Nationalspieler Maximilian, während Mitgründer und Ex-Profi Sidney Friede in der Startelf stand. Ex-Bundesligaspieler Kevin Pannewitz fungierte als Co-Trainer.
Der BFC Dynamo ließ keine Zweifel daran aufkommen, wer Herr im Hause ist
Spielerisch war der Klassenunterschied jedoch schnell offensichtlich. Delay zeigte kämpferischen Einsatz und rettete defensiv mehrfach stark, blieb offensiv aber weitgehend harmlos. Dynamo dominierte und stellte durch Tore von Karim El Abed, Kevin Lankford (zweimal), McMoordy Hüther und Henry-Jon Crosthwaite bereits in der ersten Hälfte die Weichen auf Sieg.
Nach der Pause ließ Delay nach, und Hüther (zwei weitere Treffer), Rufat Dadashov, Ivan Knezevic, John Liebelt sowie Bennedikt Wüstenhagen erhöhten zum klaren Endstand.
Der BFC hofft auf eine Teilnahme im DFB-Pokal
Für den BFC Dynamo, der in der Regionalliga Nordost aktuell seinen Ansprüchen deutlich hinterherhinkt, ist der Einzug ins Viertelfinale des Landespokals nicht nur in sportlicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht relevant, denn immerhin winkt dem Sieger des Landespokals die Teilnahme am DFB-Pokal. Doch bis dahin ist es noch ein Stück zu gehen.
Für Delay Sports bleibt die Erkenntnis, dass der frisch gegründete Verein zumindest in Berlin das Potenzial hat, viele tausend Fans zu mobilisieren – auch bei gegnerischen Mannschaften. Dass der BFC für den Kreisligisten sportlich eine Nummer zu groß sein würde, war bereits vorher klar. Dass es gleich 12 Gegentore sein würden, hätten aber vermutlich nur wenige Experten erwartet.
Quellen: Kicker, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, FuPa