Er lebte den Traum eines jeden Amateurfußballers: Ali Dia spielte in der Premier League und hätte sogar beinahe bei seinem ersten Einsatz ein Tor erzielt. Dass sein erster Einsatz auch sein letzter bleiben sollte, hing mit der Weg dorthin zusammen.
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Text: Axel Diehlmann
Die große Karriere würde es nicht mehr werden, so viel schien festzustehen. Nun galt es jedoch einen letzten Versuch zu unternehmen, sich bei den Großen der Zunft zu etablieren. Die geniale Idee war recht einfach. Im Herbst 1996 wendete sich der Spielerberater von Ali Dia an den Team-Manager vom FC Southampton, um ihm seinen Klienten ans Herz zu legen.
So weit so gut, wäre da nicht der Name George Weah ins Spiel gekommen, der dem Berater offenbar “aus Versehen” bei der Begrüßung am Telefon rausrutschte. Infolge des Name-Droppings im besten Sinne, musste Ali Dia nicht einmal ein Probetraining absolvieren, schließlich hatte Weltstar Weah den Spieler persönlich empfohlen.
Der FC Southampton verpflichtete Ali Dia – angeblich auf Empfehlung von George Weah
Der FC Southhampton nahm also nur wenig später den vermeintlichen senegalesischen Nationalspieler Ali Dia unter Vertrag und freute sich offenbar darüber, einen großartigen Fußballer durch einen unvorhergesehenen Geheimtipp verpflichtet zu haben.
Spätestens nach den 32 Minuten des Debuts von Ali Dia am 23. November 1996 im Spiel gegen Leeds United stellte sich die angebliche Empfehlung Weahs jedoch lediglich als bessere Operette heraus. Der Vertrag wurde daher auch schnell wieder aufgelöst und Ali Dia ist anschließend wieder von der großen Fußballbühne verschwunden.
“32 Minutes of Fame”: Schnell wurde klar, dass Ali Dia nicht der erhoffte Coup war
Seine Legende jedoch lebt weiter. Dia hatte es geschafft, auf beeindruckende Weise seine “15 Minutes of Fame” zu bekommen. Genauer gesagt waren es ja sogar 32 Minuten.
Im Jahr 2026 ist diese vortreffliche Aktion ganze drei Jahrzehnte her. Wir proklamieren schon jetzt, zwei Jahre vor dem dem 30-jährigen Jubiläums dieses Jahrhundertspiels, den Ali-Dia-Tag, den wir im kommenden Sommer mit allen ambitionierten Freizeitfußballern mit Telefonanschluss feiern wollen, natürlich hier in Berlin.
Für Terminvorschläge ist die GOOLAZO BERLIN Redaktion jedenfalls offen. Wer die Geschichte noch einmal in bewegten Bildern sehen will, kann dies hier tun: