Aufstiegsdrama: Cottbus holt Drei-Tore-Rückstand auf, Greifswald verliert

In Cottbus waren über 19.000 Zuschauer im Stadion der Freundschaft darauf aus, nach dem Schlusspfiff die Rückkehr in den Profifußball zu feiern, und Mitkonkurrent Greifswald verlor zeitgleich in Altglienicke. Doch aus der Aufstiegsparty wurde nichts, da Gegner Luckenwalde die Gastgeber vor eine große Herausforderung stellte. Die Entscheidung über den Aufstieg ist vertagt.

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Text: Björn Leffler

 

Das außerordentlich enge Aufstiegsrennen in der Regionalliga Nordost ist am vergangenen Wochenende um ein dramatisches Kapitel reicher geworden. Tabellenführer Energie Cottbus und Verfolger Greifswalder FC traten zeitgleich an; Greifswald musste nach Berlin zur VSG Altglienicke, Cottbus hatte im eigenen Stadion den FSV Luckenwalde zu Gast.

In Cottbus hofften 19.287 Zuschauerinnen und Zuschauer darauf, nach dem Schlusspfiff die Rückkehr in den Profifußball feiern zu können – doch die gastierenden Luckenwalder hatten offenbar überhaupt keine Lust darauf, als Kanonenfutter für den Aufstiegsaspiranten aus der Lausitz herzuhalten.

Luckenwalde spielt den Partyschreck: 0:1 nach vier Minuten

Und so nahm die Partie im Stadion der Freundschaft eine völlig andere Entwicklung, als die meisten der anwesenden Energie-Fans es sich hätten träumen lassen. Bereits in der 4. Minute brachte Blutendeich die Luckenwalder mit einem Rechtsschuss in Führung – nach einem kapitalen Fehler in der Energie-Hintermannschaft. Die überraschende Führung hielt bis zur Pause, da die Cottbuser mehrere hochkarätige Chancen nicht zum Ausgleich nutzen konnten.

Doch anstatt nach dem Seitenwechsel den verdienten Ausgleich zu erzielen, kassierten die Cottbuser das 0:2. Vierling verwandelte in der 57. Minute einen berechtigten Foulelfmeter, und nur acht Minuten später war es wieder Blutendeich, der nach einem Doppelpass mit Göth nervenstark das 0:3 erzielte und den Cottbuser Anhang auf den Rängen verstummen ließ.

Cottbus zeigt große Moral: 3:3 nach 0:3 – Entscheidung vertagt

Dann aber zeigte der Tabellenführer eine ungeheure Moral und versuchte, das Spiel noch zu wenden. In der 75. Minute erst gelang der Anschlusstreffer zum 1:3, nach einem Rechtsschuss von Heike, der dann fünf Minuten später per Kopf zum 2:3 traf – alles war wieder offen.

Nun waren die Energie-Fans wieder voll da und die Wollitz-Elf startete einen wahren Sturmlauf auf das Tor der Luckenwalder, der spät – sehr spät – mit dem wichtigen Ausgleich belohnt wurde. Campulka traf in der 96. Minute sehenswert ins Dreiangel zum vielumjubelten 3:3.

Altglienicke schlägt Greifswald überraschend deutlich mit 5:2

Durch das Remis gegen Luckenwalde muss die Aufstiegsfeier in Cottbus vorerst verschoben werden, doch aus Altglienicke erreichten das Team um Trainer Wollitz gute Nachrichten, denn Aufstiegskonkurrent Greifswald kam bei den Treptow-Köpenickern mit 2:5 böse unter die Räder – und blieb letztlich punktlos.

Cottbus geht damit mit einem Vorsprung von drei Punkten in den letzten Spieltag, allerdings haben die Greifswalder die um drei Tore bessere Tordifferenz. Es wird also nochmal spannend am kommenden 34. und letzten Spieltag. Cottbus muss zur zweiten Mannschaft von Hertha BSC reisen und wird sicher von einer nicht unerheblichen Zahl von Anhängern begleitet werden. Die Greifswalder haben mit dem Heimspiel gegen ZFC Meuselwitz das vermeintlich einfachere Restprogramm. Alles noch offen also in der Regionalliga Nordost.

 

Quellen: FuPa, Kicker, Fußball-Woche

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