Eisern durch den Schnee: Erinnerungen an frostige Fußballzeiten

Pünktlich zum leider schneefreien Fest bringen wir Euch unsere fotografische Hommage an die guten alten Zeiten, als schneebedeckte Rasenplätze Fußballer und Fans gleichermaßen forderten. Es waren Zeiten, in denen Sägemehl die Linien ersetzte und Spieler in Strumpfhosen um einen roten Ball kämpften. Was heute völlig aus der Zeit gefallen scheint, trotzt Kennern mehr als nur ein Schmunzeln ab. 

Text: Daniel Jaeckel
© Alle Fotos: IMAGO 

 

Als echter Unioner weiß man, dass Fußball nicht immer schön, aber dafür immer ehrlich sein muss – auch wenn der Ball statt auf Gras auf einer weißen Puderpiste rollt. Früher, als Rasenheizungen noch so selten waren wie eine Hertha-Meisterschaft, mussten Spieler, Platzwarte und Fans improvisieren, um den Spielbetrieb bei Schnee am Laufen zu halten.

Und ja, „Schnee schippen“ war da wörtlich zu nehmen – ganze Mannschaften und Helfer schaufelten den Platz in der Alten Försterei (oder auf den umliegenden Trainingsplätzen) frei, bevor überhaupt an ein Warmmachen zu denken war.

Fußball im Schnee: Linien aus Sägemehl, Fußballer in Strumpfhosen

Die Linien? Na klar, die wurden nicht mit Farbe, sondern mit Sägemehl nachgezogen – mindestens. So konnte man zumindest erahnen, wo der Strafraum endete und die nächste Grätsche begann. Apropos Grätsche: Im Schnee war die ein echtes Abenteuer – wer einmal schlitterte, kam frühestens in der dritten Reihe der Tribüne wieder zum Stehen bzw. Lieben.

Die Spieler selbst trugen nicht nur ihre Herzblutfarben, sondern auch Strumpfhosen und Handschuhe, die eher an einen Ausflug auf den Weihnachtsmarkt erinnerten. Damals hieß es: „Wer friert, verliert!“ – und der Torwart hatte ohne Heizdecke auf der Bank wirklich die härteste Aufgabe zu bewältigen.

Glühwein auf den Tribünen, Schneegestöber auf dem Rasen

Für die Fans auf den Rängen war Schnee keine Ausrede, sondern ein Grund, noch mehr Glühwein zu kippen. Es ging ja nicht nur um Fußball, sondern um Gemeinschaft – und die besten Geschichten entstehen bekanntlich im Frost. Wenn der Ball dann doch mal auf dem weißen Teppich ins Tor kullerte, war der Jubel umso lauter. Heute lachen wir über diese Geschichten, während wir in beheizten Stadien sitzen und uns über einen kleinen Schneefleck am Spielfeldrand aufregen.

Aber Hand aufs Herz: Ein bisschen vermissen wir diese ehrlichen, chaotischen Zeiten doch ein wenig. In diesem Sinne wünscht die GOOLAZO-Redaktion allen Unionern frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und natürlich eine Menge rotweißes Merchandising unterm Weihnachtsbaum! Und wer den echten Zauber der Weihnachtszeit erleben will, der war am heutigen Montagabend ganz sicher beim traditionellen Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei.

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