Der BSC Eintracht Südring, einer der größten Sportvereine in Berlin-Kreuzberg, steht vor einer großen Herausforderung, da der Kunstrasenplatz an der Gneisenaustraße wegen Sanierungsarbeiten bis Herbst 2024 gesperrt ist. Trotz eingeschränkter Trainingsmöglichkeiten sucht der Verein nach Übergangslösungen, um den Sportbetrieb vor allem für Kinder und Jugendliche aufrechtzuerhalten.
© Foto Titelbild: GOOLAZO BERLIN
Text: Björn Leffler
Mit über 1.500 Vereinsmitgliedern ist der BSC Eintracht Südring nach eigener Aussage einer der größten Sportvereine in Berlin-Kreuzberg. Das Sportangebot umfasst eine breite Palette von Aktivitäten, darunter Fußball, Futsal, Badminton, Hurling, Tennis und Tischtennis sowie Volleyball, Handball und Spaßsport.
Der Verein lebt vom Engagement seiner Mitgliederinnen und Mitglieder, die Abteilungen und das Vereinsleben werden derzeit von etwa 60 ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. Im Quartier rund um Gneisenaustraße, Mehringdamm und Hermannstraße nimmt der Verein also eine wichtige soziale Rolle ein, um Sportangebote für Kinder und Jugendliche realisieren zu können.
Kreuzberg: Sportplatz des BSC Eintracht Südring wird derzeit saniert
Dies ist derzeit jedoch nur unter erschwerten Bedingungen möglich, denn der üblicherweise stark frequentierte Kunstrasenplatz an der Gneisenaustraße wird bereits seit Oktober 2023 vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg umgebaut.
Wer den Sportplatz aktuell besucht, findet keine Sportfläche, sondern vor allem viel aufgewühlte Erde vor, mehrere Bagger graben sich durch den Boden des Platzes, der sich unweit der Passionskirche sowie des Marheinekeplatzes befindet.
Seit Oktober 2023 wird der Kunstrasenplatz aufwendig saniert und umgebaut
Im Juli 2023 war beschlossen worden, den Sportplatz grundlegend zu sanieren, da laut Bezirksamt ein Verdacht auf Kampfmittel im Erdreich bestehe und eine akute Verletzungsgefahr nicht mehr ausgeschlossen werden konnte.
Zudem war der Ballfangzaun defekt und unsicher geworden, so dass eine Erneuerung notwendig wurde. Die Schließung des Platzes betrifft etwa 350 Mitglieder, vor allem Kinder und Jugendliche, die seitdem nur eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten haben.
Verein beklagt mangelnde Ausgleichsflächen seitens des Bezirks
Die Fußballabteilung von Eintracht Südring hatte bereits im vergangenen Herbst auf die zu erwartenden Missstände aufmerksam gemacht: “Leider wurden uns vom Bezirksamt nicht ausreichend Ersatztrainingszeiten zur Verfügung gestellt. Das finden wir (…) nicht akzeptabel. Wir haben uns bereits schriftlich beschwert und eine Nachbesserung gefordert.”
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stehe laut Verein in der Pflicht, da dem Verein nach eigener Aussage in Gesprächen eine “vollwertige Vergabe von Ersatznutzungszeiten zugesagt worden” war. Nichtsdestotrotz unterstreichen auch die Verantwortlichen im Verein, dass die derzeit laufende Sanierung unumgänglich war.
Gneisenaustraße: Der Umbau des Sportplatzes war dringend nötig
So heißt es vom Verein weiter: “Die Sanierung war dringend notwendig, da der Platz im Laufe der Zeit stark abgenutzt wurde und nicht mehr den heutigen Standards entsprach. Die Sanierung umfasst die Erneuerung des Spielfelds. Der alte Kunstrasen wird durch eine hochwertige, widerstandsfähige Kunstrasenfläche ersetzt.”
Im Bezirk weiß man um den Engpass. Gegenüber dem Tagesspiegel äußerte sich ein Bezirksvertreter damals wie folgt: “Wir sind als Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit Abstand der Bezirk mit der größten Unterversorgung an gedeckten und ungedeckten Sportstätten. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und der städtischen Struktur können nicht einfach neue Sportplätze gebaut werden. Diese prekäre Situation führt dazu, dass jeder Platz im Bezirk zu nahezu 100 Prozent ausgelastet ist und es keine freien Zeiten gibt.”
Verein versucht auf benachbarte Sportplätze in Kreuzberg auszuweichen
Der Verein Eintracht Südring sucht nun fortwährend nach temporären Übergangslösungen, um die Platzknappheit so gut wie möglich zu überbrücken. Zumindest einige Spiele der Vereinsmannschaften können an den Wochenenden auf dem Fußballplatz an der Züllichauer Straße stattfinden, auch mit anderen benachbarten Vereinen konnten vereinzelt Vereinbarungen getroffen werden.
Sogar das Ausweichen auf Parks und Spielplätze war in einigen der Jugendmannschaften angedacht worden, um irgendwie den Trainingsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Der Verein hofft nun auf eine schnelle Fertigstellung, bis zum Herbst 2024 soll die neue Anlage bespielbar sein.
Quellen: Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, BSC Eintracht Südring