Mit Euphorie im Rücken: Cottbus empfängt Saarbrücken

Am Samstag empfängt der FC Energie Cottbus im Stadion der Freundschaft den Tabellenvierten aus Saarbrücken. Die Lausitzer treten mit breiter Brust an, nach zuletzt drei Siegen aus drei Spielen. Rund um das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz herrscht derzeit eine große Euphorie.

© Foto Titelbild: IMAGO / Noah Wedel
Text: Björn Leffler

 

Am Samstag um 16:30 Uhr erwartet Aufsteiger Energie Cottbus den 1. FC Saarbrücken im Stadion der Freundschaft. Es ist der achte Spieltag in der noch jungen Drittligasaison und die Lausitzer stehen auf einem überraschend starken fünften Platz.

Nach zuletzt drei Siegen aus drei Spielen ist im Spreewald eine spürbare Euphorie rund um den Verein ausgebrochen, der sich im vergangenen Jahr dramatisch im Aufstiegsrennen der Regionalliga Nordost hatte durchsetzen können.

In Cottbus herrscht derzeit eine große Begeisterung

Dabei war die Saison gar nicht so verheißungsvoll gestartet für das Team von Trainer Claus-Dieter “Pele” Wollitz. Nach einer Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld und einem 2:4 in Dresden stand Energie nach zwei Spielen mit null Punkten da, konnte erst im dritten Spiel zu Hause gegen Alemania Aachen den ersten Sieg einfahren.

Seitdem läuft es. Zuletzt gewannen die Brandenburger ihre Spiele gegen Verl, das zweite Team des VfB Stuttgart und, erst unter der Woche, in Osnabrück.

Zuletzt überzeugte Energie beim 5:2-Auswärtssieg in Osnabrück

Beim Auswärtsspiel gegen die derzeit im Tabellenkeller hängenden Osnabrücker zeigten die Cottbuser ihre derzeit vor allem sehr präsente mentale Stärke, da sie sich nicht davon aus der Ruhe bringen ließen, dass die Hausherren zweimal die Cottbuser Führung ausgleichen konnten.

Doch es ist nicht nur das Team auf dem Platz, das eine starke Einheit bildet, auch die Fans von Energie Cottbus gehören fest dazu. Selbst nach Niederlagen, wie zuletzt in Wiesbaden, wird die Mannschaft in der Fankurve für ihren leidenschaftlichen und sehenswerten Fußball gefeiert. Trainer Wollitz betont immer wieder die „unfassbare Stimmung“, die die Fans kreieren, und gibt zu, dass er in Cottbus trotz aller Treue der Anhänger noch nie eine solch mitreißende Atmosphäre erlebt hat.

Die Energie-Fans begeistern Trainer Claus-Dieter Wollitz

Die Zahlen sprechen ebenfalls für sich: In der letzten Drittliga-Saison 2018/2019 kamen durchschnittlich 7.522 Zuschauer ins Stadion der Freundschaft, heute liegt der Schnitt bei 10.297. Auch auswärts sind die Fans nicht zu bremsen, selbst bei weiten Reisen zu ungünstigen Zeiten. In der Auswärtsfahrer-Tabelle belegt Cottbus in einer Liga voller Traditionsvereine den starken achten Platz – ein Beweis für die Leidenschaft der Lausitzer Anhängerschaft.

Sportlich setzte Wollitz ab dem dritten Spiel auf Veränderungen, die sich bezahlt machten. Maximilian Krauß brachte auf dem Flügel mehr Dynamik als sein Vorgänger Maximilian Pronichev, während Dennis Slamar in der Innenverteidigung den unsicheren Tim Campulka ablöste. Mit Neuzugang Lucas Copado und dem wieder genesenen Axel Borgmann hat Cottbus nun einen breiteren Kader, der Verletzungen wie die von Yannik Möker und Henry Rorig sowie die intensiven englischen Wochen gut kompensieren kann.

Starke Neuzugänge, richtige Mischung: Cottbus-Team überzeugt vor allem defensiv

Wollitz und sein Trainerstab beweisen zudem ein hervorragendes Gespür im Kadermanagement. Auch selten eingesetzte Spieler wie Tobias Hasse fügen sich nahtlos ein, wenn sie gebraucht werden. Dies wurde besonders deutlich in den Spielen gegen Stuttgart II und Osnabrück, in denen Hasse den verletzten Rorig überzeugend vertrat.

Das aggressive Pressing der Cottbuser Mannschaft ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg: Gegner werden früh unter Druck gesetzt, hohe Ballgewinne sind die Folge, was das Umschaltspiel schnell und effektiv macht – auch wenn die Chancenverwertung noch Luft nach oben hat. Vor dem Spiel am Samstag gegen die Gäste aus Saarbrücken muss Trainer Wollitz derzeit also fast schon auf die Euphoriebremse treten, damit sein Team den Fokus auf das Wesentliche nicht verliert.

Mit dem 1. FC Saarbrücken wartet eine echte Herausforderung auf den FC Energie

Zudem wartet auf Cottbus mit dem 1. FC Saarbrücken eine Mannschaft, die bislang genauso erfolgreich spielt wie der FC Energie und mit einem Zähler mehr auf dem vierten Platz rangiert, direkt vor den Cottbussern.

Wer das Nachbarschaftsduell am Samstag gewinnt, wird sich also auf dem vierten Tabellenplatz festsetzen, und damit direkt unterhalb der Aufstiegsplätze. Eine Aussicht, mit denen die Cottbuser vor der Saison vermutlich nicht gerechnet hatten.

Dritte Liga: Kann Energie Cottbus weiter auf der Erfolgswelle reiten?

Natürlich ist die aktuelle Platzierung nur eine Momentaufnahme, wie es immer ist im Sport. Aber sie kam nicht zufällig zustande, sondern ist das Ergebnis von harter und konstanter Arbeit.

Es wird spannend zu beobachten sein, wohin der weitere Weg des FC Energie in dieser Drittligasaison führen wird. Am Samstag werden erneut über 10.000 Zuschauer im Stadion der Freundschaft erwartet. Die anwesenden Fans dürfen sich auf ein spannendes Duell mit den Gästen aus dem Saarland freuen.

 

Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem überzeugenden 5:2-Auswärtssieg seines Teams in Osnabrück. / © Foto: IMAGO / Noah Wedel

Quellen: Kicker, liga3-online, Fußball-Woche, IMAGO, Lausitzer Rundschau

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