Hertha BSC steht vor einem möglichen Wechsel von Torjäger Haris Tabakovic zur TSG Hoffenheim, was für Unruhe im Team sorgt, doch Trainer Fiél bleibt optimistisch und sieht den Kader gut aufgestellt. Trotz finanziell notwendiger Transfererlöse könnte der Abgang von Tabakovic die Aufstiegsambitionen der Berliner aber erheblich beeinträchtigen.
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Text: Wolfgang Leffler
Auf dem Podium der Pressekonferenz von Hertha BSC saß dieses Mal neben der Pressesprecherin Vera Krings und Cheftrainer Christian Fiél auch Innenverteidiger Marc Oliver Kempf.
Das Hauptthema war die heiß diskutierte Meldung über den sich anbahnenden Wechsel des Mittelstürmers Haris Tabakovic zur TSG Hoffenheim, die bereits im Vorfeld für Wirbel gesorgt hatte. Diese Spekulationen erhielten zusätzliche Nahrung, als bekannt wurde, dass Tabakovic im Vormittagstraining fehlte – eine Abwesenheit, die Fiél bestätigte. Es wird vermutet, dass sich der Spieler in Hoffenheim einem Medizincheck unterzogen hat.
Hertha BSC: Haris Tabakovic fehlte beim gestrigen Training der Mannschaft
Cheftrainer Fiél betonte jedoch, dass der Transfer noch nicht abgeschlossen sei und erinnerte daran, dass während der gesamten Transferperiode immer wieder Veränderungen im Kader zu erwarten seien. „So ist nun mal der Fußball – man muss flexibel bleiben und die eigenen Optionen ausloten“, so Fiél.
Dennoch sieht Fiél den Kader auch ohne Tabakovic gut aufgestellt. Mit Spielern wie Florian Niederlechner, Luca Schuler und Smail Prevljak stehen ihm vielseitige Alternativen zur Verfügung, mit denen verschiedene Spielsysteme umsetzbar sind.
Hertha soll für Haris Tabakovic eine Ablöse von fünf Millionen Euro erhalten
Gerüchten zufolge könnte Hertha BSC für den Transfer von Haris Tabakovic nach Hoffenheim eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro erhalten. Offiziell kommentierte der Verein diese Summe jedoch nicht.
Mit Blick auf das kommende Spiel zeigte sich Fiél zuversichtlich, dass die Partie eine ähnliche Dynamik wie das Spiel gegen Hansa Rostock nehmen wird. Gegner Regensburg, kommt mit Selbstbewusstsein nach Berlin, nachdem die Mannschaft nicht nur in der Liga bereits siegreich war, sondern auch den Erstligisten VfL Bochum in der ersten Pokalrunde überraschend aus dem Wettbewerb geworfen hat.
Hertha peilt den ersten Heimsieg der Saison an – Kempf profitiert von Fiéls Spielweise
„Wir wollen den positiven Trend fortsetzen“, so Fiél, der nach einer Niederlage, einem Unentschieden in der Liga und einem Auswärtssieg im Pokal den ersten Heimsieg im Olympiastadion anpeilt. Auch Marc Oliver Kempf, der sich mittlerweile in Berlin gut eingelebt hat, sieht den kommenden Aufgaben optimistisch entgegen.
In der Winterpause traf er klare Entscheidungen – sowohl privat als auch sportlich –, was sich auch in seiner stabilen und selbstbewussten Spielweise der letzten Wochen widerspiegelt. Kempf betonte, dass die vom Trainerteam geforderte Spielweise, die auf Ballbesitz und Risikopässe setzt, ihm und der Mannschaft mehr Selbstvertrauen gibt: „Wir gönnen dem Gegner keine Erholungspausen und setzen auf positive Aktionen“, so Kempf, der die Philosophie von Fiél unterstreicht.
Der SC Freiburg beschäftigt sich mit einer Verpflichtung von Fabian Reese
In seiner Rolle als erfahrener Spieler sieht sich Kempf als Stabilisator innerhalb der jungen Mannschaft und versucht, den jüngeren Kollegen Orientierung zu geben. Es bleibt zu hoffen, dass Kempf der Hertha-Mannschaft in dieser noch jungen Saison erhalten bleibt, denn er hat sich in den letzten Wochen tatsächlich als echter Leader etabliert.
Die letzte Woche des derzeit noch offenen Transferfensters könnte für Hertha BSC noch zur Zitterpartie werden, denn dem Vernehmen nach hat auch der SC Freiburg seine Fühler in den Berliner Kader hinein ausgestreckt und beschäftigt sich mit einer Verpflichtung von Fabian Reese.
Vorerst aber muss das Team beweisen, dass es auch ohne den zuletzt glücklosen Torjäger Tabakovic klar kommt, der im vergangenen Jahr immerhin 20 Tore erzielte und damit die Torjägerkanone der 2. Bundesliga gewinnen konnte. Die Transfererlöse sind für den finanziell angeschlagenen Zweitligisten sicher wichtig, doch die Aufstiegsambitionen bekommen mit dem Abgang durchaus einen kräftigen Dämpfer.
Quellen: Kicker, transfermarkt.de, Berliner Morgenpost