Vor dem letzten Spieltag: Wie bereit ist Union Berlin?

Unions Interims-Trainer Marco Grote scheint immerhin die nötige Gelassenheit für den Abstiegskrimi am kommenden Samstag mitzubringen und gibt sich betont gelassen. Die Mannschaft der “Eisernen” ließ die nötige Coolness in den vergangenen Wochen jedoch vermissen. Ein positives Signal gibt es aber aus dem Mannschaftskreis der abstiegsbedrohten Köpenicker.

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Text: Björn Leffler

 

Immerhin U19-Trainer Marco Grote, derzeit Interims-Cheftrainer bei den “Eisernen”, scheint die nötige Gelassenheit vor dem (vielleicht) letzten Spieltag der Saison 2024/25 zu haben. Jedenfalls gibt er sich äußerlich ganz cool: “Nervosität? So etwas von gar nicht. In welcher Form soll ich nervös sein? Das ist nicht mein Naturell. Ich werde das abgeben, was ich in mir habe. Ich fühle mich sauwohl.

Das sagte Grote im Rahmen einer Pressekonferenz gegenüber dem Berliner Kurier. Allerdings, das sei kurz erwähnt, war dies vor der Partie des 1. FC Union beim 1. FC Köln, welche auf so dramatische Art und Weise noch verloren ging und die Unioner vor dem letzten Spiel gegen den SC Freiburg in eine äußerst prekäre Lage gebracht hat.

Am Samstag ist alles möglich: Klassenerhalt, Relegation, Abstieg

Am kommenden Samstag sind also alle möglichen Konstellationen für den 1. FC Union denkbar: der direkte Klassenerhalt, der Verbleib auf dem Relegationsplatz oder sogar der direkte Abstieg. Letztere Variante setzt allerdings voraus, dass der 1. FC Köln in Heidenheim gewänne und einen Rückstand von vier Toren gegenüber den Köpenickern aufholen müsste, während Union gleichzeitig gegen den SC Freiburg verlieren müsste.

Ein Unentschieden gegen das von Trainer Christian Streich trainierte Team aus dem Breisgau würde also bereits reichen, um den direkten Abstieg zu verhindern. Nachdem die Unioner in den vergangenen Wochen jedoch mehrere mögliche Matchbälle vergeben haben, dürften Selbstvertrauen und Nervenkostüm der Mannschaft ausgesprochen brüchig sein.

Der SC Freiburg kommt hochmotiviert nach Berlin

Dies zeigte sich in den vergangenen Spielen in der ersten Hälfte gegen den VfL Bochum und in der zweiten Halbzeit in Köln. Die Freiburger haben einerseits noch die Chance, den Europapokal zu erreichen, und werden ihrem scheidenden Coach zudem noch einen gebührenden Abschied bereiten wollen. Die Unioner hätten es durchaus leichter treffen können. Immerhin aber spielt das Team von Marco Grote in der heimischen Alten Försterei, was durchaus ausschlaggebend sein könnte.

Positive Signale gab es unter der Woche immerhin aus dem Team der Unioner: Kapitän Christopher Trimmel, mittlerweile bereits 37 Jahre alt und seit über zehn Jahren im Verein, hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. In einem offiziellen Statement äußerte sich Trimmel auf Twitter (X) wie folgt: “Seit einem Jahrzehnt bin ich nun Teil der Union-Familie und gemeinsam haben wir mehr erreicht, als ich mir je erträumt hätte. (…) Die Zeit hier war und ist unglaublich emotional und prägend, sowohl für den Verein als auch für mich persönlich. Ich freue mich sehr darauf, weiterhin hier zu sein, die täglichen Entwicklungen hautnah mitzuerleben und meinen Beitrag dazu zu leisten.

Trimmels neuer Vertrag gilt für die 1. und 2. Bundesliga

Christopher ist seit vielen Jahren integraler Bestandteil dieses Vereins und eine Identifikationsfigur für Spieler und Fans gleichermaßen. Seine sportlichen Leistungen sowie seine Menschlichkeit sprechen für sich. Wir freuen uns, eine Grundlage für seine weitere Zukunft bei Union geschaffen zu haben“, ließ sich dazu auch Geschäftsführer Oliver Ruhnert zitieren.

Der neue Vertrag von Christopher Trimmel wäre sowohl für die 1. als auch für die 2. Bundesliga gültig. Die Anhänger des 1. FC Union hoffen inständig, dass Trimmel seiner bisherigen Karriere bei den “Eisernen” noch eine weitere Spielzeit in der obersten deutschen Spielklasse wird hinzufügen können. Womöglich entscheidet sich dies am kommenden Samstag, vielleicht aber auch erst in einer möglichen Relegation gegen Fortuna Düsseldorf. So oder so brauchen die Anhänger der Köpenicker wohl starke Nerven, bis die Entscheidung feststeht.

 

Quellen: Kicker, Berliner Zeitung, Fußball-Woche, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Berliner Kurier, 1. FC Union Berlin

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