GOOLAZO BERLIN

Am morgigen Sonntag kommt es im Stadion der Freundschaft zum brisanten Brandenburg-Derby zwischen dem FC Energie Cottbus und dem SV Babelsberg 03. Durch das Unentschieden des Greifswalder FC winkt dem Sieger der Partie die Tabellenführung in der Regionalliga Nordost. Die Babelsberger reisen nach vier Siegen am Stück mit viel Selbstvertrauen in die Lausitz.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons (Sane)
Text: Björn Leffler

Tabellenführer Greifswalder FC war in der aktuellen Saison der Regionalliga Nordost lange Zeit das Maß der Dinge. Doch aus den letzten fünf Spielen holte das Team von Trainer Lars Fuchs lediglich einen Sieg (ein 1:0-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock). In den übrigen Partien gegen Viktoria Berlin, Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt und heute gegen die BSG Chemie Leipzig gelang den Greifswaldern lediglich ein Unentschieden.

Natürlich ist dabei zu berücksichtigen, dass vor allem die Duelle mit Viktoria Berlin und Energie Cottbus Spiele gegen Mannschaften waren, die ebenfalls Ambitionen auf den begehrten Aufstiegsplatz hegen. Und trotz des heutigen 0:0 gegen Chemie Leipzig stehen die Greifswalder noch immer auf dem ersten Platz der Regionalliga Nordost. Die Frage ist nur: wie lange noch?

Brisantes Brandenburg-Derby im Stadion der Freundschaft

Denn am morgigen Sonntag stehen sich um 13:00 Uhr im Cottbusser Stadion der Freundschaft mit dem FC Energie Cottbus und dem SV Babelsberg 03 zwei ambitionierte Verfolger der Greifswalder im direkten Duell gegenüber. Die Cottbusser stehen mit 24 Punkten auf Rang 4, die Babelsberger mit einem Punkt mehr auf Rang 3. Das Duell in der Lausitz darf also zweifelsohne als das absolute Spitzenspiel des 13. Spieltags der Regionalliga Nordost angesehen werden.

Durch das 0:0 der Greifswalder winkt dem Sieger der Partie sogar der Sprung an die Tabellenspitze (was im Falle von Energie Cottbus allerdings von der Höhe des Sieges abhängig wäre). Die Chance für beide Teams ist also groß, sich an die Spitze der engen Liga zu setzen. Für die Cottbusser, die im Sommer denkbar unglücklich in der Relegation an der Spielvereinigung Unterhaching scheiterten, soll es in dieser Saison endlich wieder hoch in den Profifußball gehen.

Vorfreude: Rund 7.000 Zuschauer werden in Cottbus erwartet

Die Vorfreude vor dem Brandenburg-Derby scheint jedenfalls groß zu sein. Der Vorverkauf läuft laut gut, das Interesse ist durchaus bemerkenswert. Mit etwa 7.000 Zuschauern wird am Sonntag im Stadion der Freundschaft gerechnet. Babelsbergs Trainer Markus Zschiesche sagte gegenüber dem RBB: “Wenn ich einen Spieler motivieren müsste, in Cottbus Gas zu geben, dann hat er bei uns nichts verloren. Denn das ist so ein Spiel, da musst du schon von vornherein brennen.”

Markige Töne aus Potsdam also, die Zschiesches Trainerkollege Claus-Dieter Wollitz aber recht kalt lassen. Er analysiert die aktuelle Situation deutlich sachlicher: “Entscheidend ist, wer am 34. Spieltag vorn steht. Es gibt einige Anwärter. Ich hoffe, dass wir auch dabeibleiben können. Und dann sehen wir, wer es schafft.” Die Statistik jedenfalls spricht eindeutig für den FC Energie. In zehn Regionalliga-Duellen konnten sich die Lausitzer neunmal durchsetzen.

Babelsberg kommt mit einer Serie aus vier Siegen in Folge in den Spreewald

Dieses Mal jedoch kommen die Babelsberger mit viel Selbstvertrauen und einer Serie von vier Siegen in Folge in den Spreewald. Es bleibt also abzuwarten, wer sich am morgigen Sonntag durchsetzen und in Richtung Aufstiegsrang absetzen kann. Rund 400 Fans aus Babelsberg werden ihr Team nach Cottbus begleiten.

Das Spiel wird von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft, da die Fangruppen beider Vereine traditionell verfeindet sind. Ein Großaufgebot der Brandenburger Polizei wird das Spiel dementsprechend absichern. Brisanz wird es in Cottbus morgen also nicht nur auf dem Rasen sondern auch auf den Tribünen geben.

Quellen: Inforadio, Kicker, Fußball-Woche, FuPa, RBB