Im Viertelfinale des Berliner Landespokals standen sich im Ernst-Reuter-Stadion ausgerechnet die beiden führenden Teams der NOFV-Oberliga Nord, Hertha 03 Zehlendorf und Lichtenberg 47, gegenüber. Die Gäste setzten sich in einem knappen Spiel durch und warfen ihren ärgsten Liga-Konkurrenten aus dem Pokalwettbewerb.
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Vor insgesamt 581 Zuschauern hielt das Pokalspiel zwischen den beiden führenden Mannschaften in der NOFV-Oberliga das, was man von vornherein erwarten konnte: Spannung und leidenschaftlicher Kampf um jeden Ball, gepaart mit spielerischen Leckerbissen.
Hatten die Zehlendorfer noch vor kurzem beim Auswärts-Punktspiel in Lichtenberg ein Unentschieden erkämpft, war das Pokalspiel im heimischen Ernst-Reuter-Stadion von Anfang ein Spiel auf Augenhöhe, wobei Hertha 03 zu Beginn die etwas stärkere und leicht überlegene Mannschaft war.
Landespokal-Viertelfinale: Hertha 03 Zehlendorf empfing Lichtenberg 47
Die erste Chance hatten die “03er” bereits in der zweiten Minute durch Millgram, die allerdings der Lichtenberger El Challouf abblocken konnte. Danach machten sich die Zehlendorfer das Leben selbst schwer, denn die Führung der “47er” entsprang einem kapitalen Fehler von Torwart Amankona, der einem etwas zu kurz geratenen Rückpass von Enke zu zögerlich entgegen ging und dann nur durch ein Foul am Lichtenberger Graf den direkten Einschlag verhindern konnte. Figurski Vieira verwandelte den berechtigten Elfmeter sicher. ‘rgerlich für die “03er”, denn dieses Geschenk nahm der SV Lichtenberg gern an.
Aber die Zehlendorfer ließen sich davon nur kurz beeindrucken, verstärkten den Druck auf das Lichtenberger Gehäuse und waren dem Gast spielerisch überlegen. Die Hertha-Angreifer Polat, der mit guten Standards zu gefallen wusste, Millgram und Didoss kamen ein ums andere Mal gefährlich im Lichtenberger Strafraum zu guten Chancen, aber Lichtenbergs Keeper Wollert konnte mit tollen Paraden den Ausgleich verhindern.
Hertha 03 Zehlendorf war zu Beginn das feldüberlegene Team – doch Lichtenberg gelang die Führung
Die Lichtenberger antworteten in dieser Phase mit gelegentlichen Kontern, die allerdings immer gefährlich waren und zumeist über Graf liefen. Der Lichtenberger Schmidt nutzte eine gelungene Kombination in der 32.Minute mit einem guten Distanzschuss, den Keeper Amankona – der seine anfängliche Nervosität ablegen konnte – gekonnt parierte.
Lichtenbergs Coach Raab wechselte in der Halbzeitpause dann Vogel für Hinze ein und wollte damit die rechte Abwehrseite zusätzlich absichern, die in der ersten Hälfte zu oft von der Heimmannschaft überspielt worden war.
47. Minute: Ausgleich für Hertha 03 nach einem Eckball
In der zweiten Hälfte kam Hertha 03 mit neuem Elan aus der Kabine, übernahm sofort das Kommando und konnte nach einem Eckball in der 47. Minute durch Kapitän Stein den verdienten Ausgleich erzielen. Doch beflügelte der Ausgleich die Hausherren erstaunlicherweise nicht. Vielmehr spielten die Gäste aus Lichtenberg jetzt ihre Cleverness aus, konnten mit geschickten Ballstafetten die Herthaner in Schach halten und übernahmen dadurch mehr und mehr die Kontrolle auf dem Rasen.
Der aktuelle Tabellenzweite der Oberliga erspielte sich weitere Chancen. Bei einem Volleyschuss von Graf konnte sich Herthas Keeper Amankona durch eine hervorragende Parade auszeichnen. Die erneute Führung der “47er” deutete sich somit an und nach einer Ecke in der 59. Minute traf schließlich Noack – der aus der Hertha-Jugend stammt- aus gut 25 Metern halbhoch ins linke Eck.
Noack aus 25 Metern: Lichtenberg nach 59 Minuten erneut in Führung
Hertha 03 versuchte nun alles, um abermals den Ausgleich zu erzielen. Zehlendorfs Trainer beorderte Kapitän Stein in Sturmzentrum. Die “03er” hatten noch zwei gute Gelegenheiten zum Ausgleich durch Ihbe und Beyazit, aber beide vergaben aus guten Positionen. Aber auch Lichtenberg hatte noch eine vielversprechende Chance durch Grüneberg zur endgültigen Entscheidung, aber wieder konnte Keeper Amankona gekonnt parieren.
In der langen Nachspielzeit (acht Minuten!) wurde es dann noch einmal hektisch und Schiedsrichter Wiethüchter, der übrigens die Partie über weite Strecken gut im Griff hatte, musste mit seinen beiden Linienassistenten alles aufbieten, um eine weitere Eskalation nach Rudelbildung und einen über alle Maßen hinausgehenden Temperamentsausbruch einiger Spieler beider Mannschaften zu verhindern.
Hektische Schlussphase mit Platzverweis: Lichtenberg zieht ins Halbfinale ein
Zwei Lichtenberger Spieler erhielten noch gelbe Karten, Hertha-Kapitän Stein bekam zudem seine zweite gelbe Karte und flog somit mit Gelb-Rot vom Platz.
Danach war es vorbei, nach dem Schlusspfiff feierten sowohl die Lichtenberger Spieler als auch die zahlreichen mitgereisten Lichtenberger Anhänger den Einzug in Halbfinale, der auch nicht unverdient zustande gekommen war.
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