Die EURO 1988 in Deutschland: Ein fotografischer Rückblick

Im Sommer 1988 fand die Fußball-Europameisterschaft in West-Deutschland statt. Obwohl das Turnier damals nur mit acht Mannschaften gespielt wurde, avancierte die EURO zu einem großen europäischen Fußball-Fest. Das Berliner Olympiastadion allerdings gehörte nicht zu den Spielorten. Wir wagen eine fotografische Rückschau.


© Fotos: IMAGO

Text: Björn Leffler

 

Bei der Vergabe für die Fußball-Europameisterschaft 1988 musste sich Deutschland gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen, denn auch England, Griechenland und die skandinavischen Staaten Norwegen, Schweden und Dänemark (in einer Gemeinschaftsbewerbung) hatten sich für die Austragung des Turniers beworben. Die EM umfasste damals lediglich fünfzehn Spiele, da nur acht Mannschaften an der Endrunde teilnahmen.

Deutschland erhielt den Zuspruch, und so sollte das Turnier in acht deutschen Stadien ausgetragen werden, allerdings unter einer Bedingung: Voraussetzung für den Zuschlag war, dass bei der geplanten Austragung des Turniers im damaligen West-Deutschland die Stadt West-Berlin mit dem Olympiastadion als Spielstätte nicht berücksichtigt würde.

EM 1988: West-Deutschland erhielt den Zuschlag – doch Berlin wurde nicht berücksichtigt

Hierfür war wohl hauptsächlich das Veto des Ostblocks verantwortlich. West-Berlin als ‚selbständige politische Einheit‘ galt den Führern des Sozialismus noch immer als Dorn im Auge und die Bundesrepublik Deutschland hätte wohl den Zuschlag zur Austragung der Europameisterschaft nicht erhalten, hätten die Organisatoren an West-Berlin festgehalten.

Als Kompensation erhielt Berlin die Austragung des DFB-Pokalfinals. Das Turnier wurde letztlich in München, Gelsenkirchen, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover, Köln und  Frankfurt ausgetragen. In zwei Vierergruppen wurden die jeweiligen Halbfinalisten ausgespielt. Qualifiziert hatten sich die Teams aus den Niederlanden, England, Spanien, Irland, Italien, der Sowjetunion und Dänemark. Deutschland war als Gastgeber automatisch qualifiziert.

Die DDR konnte sich nicht für die EURO 1988 qualifizieren – Europameister wurden die Niederlande

Die Mannschaft der DDR, die zuletzt bei der Weltmeisterschaft 1974 an einem internationalen Turnier teilgenommen hatte, spielte in der EM-Qualifikation gegen die UdSSR, den Titelverteidiger Frankreich, Island und Norwegen. In dieser Gruppe schlug sich die DDR relativ erfolgreich und verlor nur ihr Auswärtsspiel gegen den späteren Gruppensieger UdSSR. Trotz eines 1:0-Sieges gegen Frankreich am letzten Spieltag erreichte die aber DDR nur den zweiten Platz in ihrer Gruppe und qualifizierte sich somit nicht für die Endrunde.

Die Spiele fanden fast ausnahmslos vor vollen Stadien und bei bestem Wetter statt, den Titel konnte sich letztlich das Team aus den Niederlanden sichern. Im Halbfinale gewann “Oranje” 2:1 gegen Gastgeber Deutschland, im Finale wurde das Team der Sowjetunion geschlagen, welches im anderen Halbfinale die Italiener ausgeschaltet hatte. Für die Niederlande ist der Titelgewinn bei der EURO 1988 bis heute der einzige internationale Erfolg geblieben.

 

Das deutsche Team erreichte das Halbfinale, scheiterte dort jedoch am späteren Europameister Niederlande. / © Foto: IMAGO

 

Torschütze zum 1:0 im Finale gegen die Sowjetunion: Ruud Gullit. / © Foto: IMAGO

 

© Foto: IMAGO

 

Drama im Endspiel von München: Torhüter van Breukelen hält den Foulelfmeter von Bjelanow, die Sowjetunion verliert das Finale 0:2. / © Foto: IMAGO

 

Die englischen Fans hatten bei der EURO 1988 nicht viel zu lachen, ihr Team schied sang- und klanglos in der Vorrunde aus. / © Foto: IMAGO

 

Für das Team aus Italien war im Halbfinale Endstation. Gegen das Team aus der UdSSR setzte es im Stuttgarter Neckarstadion ein 0:2. / © Foto: IMAGO

 

Spielort der EURO 1988: Das Düsseldorfer Rheinstadion während des Vorrundenspiels Deutschland vs Italien. Es war gleichzeitig auch das Eröffnungsspiel der EM, die Partie endete 1:1. / © Foto: IMAGO

 

Für die spanischen Fans gab es wenig zu jubeln: Nur ein Sieg gegen Dänemark und Niederlagen gegen Italien und Deutschland führten zur vorzeitigen Heimreise der Iberer. / © Foto: IMAGO

 

Farbenfroh, aber glücklos: Auch Dänemark verpasste das Halbfinale deutlich. Das Team verlor alle drei Vorrundenspiele und verabschiedete sich damit schnell aus dem Turnier. / © Foto: IMAGO

 

Am Ziel: Marco van Basten, Final-Torschütze zum 2:0, reckt die Trophäe in die Höhe. Die zahlreichen niederländischen Fans im Münchner Olympiastadion feiern den bis heute einzigen internationalen Triumph der “Elftal” ausgelassen. / © Foto: IMAGO

 

Quellen: Wikipedia, IMAGO, Kicker, Sport Bild

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