Hallen-Masters, Budenzauber, Deutschlandhalle: Die große Zeit des Hallenfußballs

Im Januar 1997 gab der heutige Hertha-Trainer Pál Dárdai sein Debüt für Hertha BSC – im Rahmen des letzten DFB-Hallenturniers, welches in der Berliner Deutschlandhalle ausgetragen wurde. Die große Zeit des professionellen Hallenfußballs ist mittlerweile längst vorbei. Dabei waren die Indoor-Turniere vor allem in den 1990er Jahren bei vielen Fans eine beliebte Alternative zur langen Winterpause. 

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Text: Björn Leffler

 

Die große Zeit des professionellen Hallenfußballs ist längst vergangen. Dabei waren die Indoor-Turniere in den 1980er und vor allem in den 1990er Jahren bei vielen Fans eine beliebte Alternative während der quälend langen Winterpause.

Die Attraktivität dieser Hallenturniere hatte schnell auch das Fernsehen entdeckt, so dass es im Winter wochenlang täglich Hallenfußball zu sehen gab, meist im Sport1-Vorgänger DSF. Die vom DFB ausgerichteten Turniere wurden tatsächlich so populär, dass zwischen 1988 und 2001 der DFB-Hallenpokal bzw. das “Hallen-Masters” ausgespielt wurde.

Rekordsieger: Borussia Dortmund gewann den DFB-Hallenpokal insgesamt vier Mal

Ursprünglich als Überbrückung der Winterpause gedacht, bestand der DFB-Hallenpokal aus dem finalen Turnier mehrerer Qualifikationsrunden, an denen nicht nur Bundesliga- und Zweitliga-Clubs, sondern zeitweise auch Amateurmannschaften und ausländische Vereine teilnahmen.

Borussia Dortmund ist bis heute Rekordsieger und war der einzige Verein, der mehrmals den DFB-Hallenpokal gewinnen konnte (1990, 1991, 1992 und 1999). Die Resonanz auf die Hallenturniere, insbesondere von Spitzenvereinen, war aufgrund der gesteigerten Verletzungsgefahr während des Hallenfußballs allerdings relativ verhalten.

Ende der 1990er Jahre ließ das Interesse am Hallenfußball nach

Im Laufe der Jahre ließ auch das anfängliche Zuschauerinteresse spürbar nach. Gleichzeitig nahmen der Termindruck und der Vermarktungszwang für die Vereine gegen Ende der 1990er Jahre stetig zu. Im Zuge der Verkürzung der Winterpause im Jahr 2001 entschied der DFB schließlich, den Wettbewerb einzustellen.

Auch in Berlin erfreute sich der Hallenfußball großer Beliebtheit, vor allem in der Zeit zwischen 1991 und 1997, als es in der Stadt keinen Bundesligafußball zu sehen gab. So war es für die Fans in der Hauptstadt eine willkommene Abwechslung, wenn Bundesliga-Spitzenteams wie Bayern München oder Borussia Mönchengladbach vorbeischauten.

Zuletzt fand 1997 ein Hallenturnier in der Berliner Deutschlandhalle statt

Das letzte Hallenturnier in der Deutschlandhalle fand im Januar 1997 statt, anschließend zog das Turnier weiter in die Max-Schmeling-Halle, wo die Sicht für die Fans aber nicht von allen Plätzen aus so optimal war wie in der 2011 abgerissenen Deutschlandhalle.

Da auch die aktuelle Winterpause wieder mühsam überbrückt werden muss, teilen wir gern noch einmal ein Fundstück mit Euch: Die Partie Hertha BSC gegen den FC Bayern München aus dem Jahr 1997. Mit dabei, in seinem ersten Einsatz für Hertha BSC, war auch der heutige Coach der Blauweißen, Pál Dárdai. Gleich im ersten Einsatz konnte sich der zukünftige Publikumsliebling in die Liste der Torschützen eintragen. Hertha gewann das Duell souverän mit 5:1.

 

 

Stätte großer Fußball-Hallenturniere in den 1980er und 1990er Jahren: Die mittlerweile abgerissene Berliner Deutschlandhalle am Messegelände. / © Foto: Wikimedia Commons

 

Nachfolger der Deutschlandhalle als Heimat für die großen Berliner Fußball-Hallenturniere: Die Max-Schmeling-Halle. / © Foto: Wikimedia Commons (Velomax)

 

Quellen: Wikipedia, Kicker, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Fußball-Woche, haraldvoss.de

 

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