Hertha BSC beteiligt sich am Modellprojekt “Trauer unterm Flutlicht”

Trauerkultur im deutschen Fußball: Hertha BSC startet in ein neues Modellprojekt. Der Schwerpunkt des Projekts soll in den kommenden zwölf Monaten auf der Entwicklung eines innovativen Rahmenkonzepts für Trauerarbeit im Vereinskontext liegen, insbesondere für Fans und Mitglieder.

© Foto: Hertha BSC
Text: Björn Leffler

 

Im September 2023 hat der Berliner Zweitligist Hertha BSC mit verschiedenen Partnern ein neues Modellprojekt zu Trauerkultur im Fußball begonnen, wie die Charlottenburger in einer offiziellen Pressemitteilung kommunizierten. Der Schwerpunkt des Projekts soll nach Angaben des Vereins in den kommenden zwölf Monaten auf der Entwicklung eines innovativen Rahmenkonzepts für Trauerarbeit im Vereinskontext liegen, insbesondere für Fans und Mitglieder.

Treue zum Lieblingsclub über den Tod hinaus – für viele Fans endet die Verbindung zu ihrem Herzensverein auch nach dem Tod nicht“, nennt Carmen Mayer vom Projekt “Trauer und Fußball” die Beweggründe für dieses Engagement.

Hertha BSC und weitere Beteiligte wollen einen partizipativen Prozess beginnen

Die Umsetzung des Vorhabens soll in einem partizipativen Prozess erfolgen. Neben Hertha BSC sollen noch weitere Akteurinnen und Akteure aus Vereinen, Fans und Fanprojekten intensiv mitwirken. Am Ende sollen praxisnahe Empfehlungen entstehen, die auch von anderen Vereinen übernommen werden können.

Wir haben in den vergangenen Jahren gemerkt, dass es unter unseren Fans das große Bedürfnis gibt, sich auch im Rahmen unserer blau-weißen Familie voneinander zu verabschieden und gemeinsam zu gedenken. Wir freuen uns auf die Möglichkeit, uns mit dem Thema in einem professionellen Rahmen auseinanderzusetzen und die Ergebnisse für unsere Fanarbeit zu nutzen“, erklärt dazu Donato Melillo, Direktor Fan- & Mitgliederservice bei Hertha BSC.

Das Thema Trauerarbeit wird von vielen Fans immer wieder aufgegriffen

Mitglieder des im vergangenen Jahr gegründeten Netzwerks „Trauer unterm Flutlicht“ sollen im weiteren Projektverlauf befähigt werden, in ihren Clubs systematisch solche Organisationsstrukturen der Trauerkultur für verstorbene Fans und Mitglieder aufzubauen. Ziel soll es sein, in einem gemeinschaftlichen Lernprozess den Wissensaustausch zwischen den Vereinen zu stärken.

Hertha BSC möchte sich dabei gewissermaßen als Modellverein besonders stark in das Projekt einbringen und eine zentrale Rolle bei der Umsetzung spielen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das Rahmenkonzept praxisorientiert und bedarfsgerecht entwickelt wird.

Ziel: Etablierung von Trauerkultur im professionellen Fußball nachhaltig unterstützen

Um die Etablierung von Trauerkultur im professionellen Fußball nachhaltig zu unterstützen, wird die Webseite trauer-unterm-flutlicht.de mit einer Bestandsaufnahme und positiven Praxisbeispielen weiter ausgebaut. Im Rahmen des Projekts soll außerdem ein Netzwerk aus Personen und Organisationen im Fußball entstehen, welches die Arbeit zum Thema langfristig fortführen kann.

Das Projekt wird vom „Pool zu Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ (PFiFF) der DFL gefördert und von BBAG e.V. – KickIn! in Kooperation mit dem Projekt „Trauer und Fußball“ sowie Hertha BSC durchgeführt.

 

Quellen: Pool zu Förderung innovativer Fußball- und Fankultur, DFL, BBAG e.V. – KickIn!, Projekt „Trauer und Fußball“, Hertha BSC

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