Mit “Magic Touch”: Herthas U23 gewinnt mit Last-Minute-Tor im Poststadion beim BAK

Das Wetter passte, und die Arena versprühte einmal mehr ihren einzigartigen Charme: Im altehrwürdigen Poststadion in Berlin-Moabit war die U23 von Hertha BSC zu Gast beim Berliner AK, und über 2.000 Zuschauer wollten die Partie vor Ort verfolgen. Den Blauweißen gelang ein Last-Minute-Sieg, an dem der neue Trainer Stephan Schmidt einen ganz besonderen Anteil hatte.

© Fotos: GOOLAZO BERLIN
Text: Björn Leffler

 

An einem herrlichen, spätsommerlichen Abend lud der Berliner AK zum Heimspiel gegen die U23 von Hertha BSC ins altehrwürdige Poststadion an der Lehrter Straße in Alt-Moabit. Und der Besucherandrang war erstaunlich, über 2.000 Besucherinnen und Besucher wollten das Spiel sein, der Großteil von ihnen kam als Unterstützer der blauweißen Charlottenburger. Die Stimmung war also prächtig, und dementsprechend groß waren die Erwartungen. 

Das Poststadion, erbaut zwischen den Jahren 1926 und 1929 nach Plänen des Architekten Georg Demmler, gehört zu den bemerkenswertesten und auch bekanntesten Spielstätten der Hauptstadt. Auf der Sportanlage wurden Sportstätten für unterschiedliche Sportarten zusammengefasst, wodurch die Anlage vorbildhaft für viele weitere Sportanlagen wurde, die in der Zeit der Weimarer Republik entstanden sind. 

Poststadion in Berlin-Moabit: Altehrwürdige Sportanlage mit bemerkenswerter Architektur

In den Jahrzehnten nach dem Krieg wurde der Campus rund um das Stadion sukzessive erweitert. Nachdem seit den 1970er Jahren aber vor allem das zentrale Stadion langsam verfiel, begannen erst ab Ende 2003 die ersten Sanierungsarbeiten an der altehrwürdigen Arena. Seit 2005 verfügt das Stadion über eine Kunststofflaufbahn, inzwischen wurde auch das markante Tribünengebäude mit der Haupttribüne denkmalgerecht saniert. An der Gegengeraden wurden 2.200 neue Sitzschalen angebracht, sodass das Stadion heute eine Kapazität von etwa 10.000 Plätzen aufweisen kann.

Im Spiel selbst, in dem die U23 von Hertha BSC mit einem Sieg an die Tabellenspitze der Regionalliga Nordost springen konnte, blieb es lange torlos. Vor allem der BAK vergab in der ersten Hälfte zwei hundertprozentige Torchancen. In der zweiten Hälfte drückten dann die Gäste aus Charlottenburg mehr auf den Führungstreffer, konnten sich aber kaum gefährliche Torchancen erarbeiten. Kurz vor dem Ende, in der 88. Minute, gab es dann noch einmal Eckball für die Hertha, und der neue Trainer der U23, Stephan Schmidt, hatte offenbar noch einen letzten, genialen Einfall. 

Trainer Stephan Schmidt küsste den Ball vor der letzten Ecke – und dann gelang Hertha BSC das 1:0

Er bat den neben ihm postierten Balljungen, ihm seinen Ball zuzuwerfen und küsste den Ball. Anschließend warf er diesen Ball zur Eckfahne, wo bereits Nader El-Jindaoui stand um die Ecke auszuführen. Dieser nahm den Ball von Schmidt auf und schoss den zuvor an der Eckfahne liegenden Ball weg. Die Ecke kam herein, wurde per Kopf verlängert und schließlich von Joel da Silva Kiala volley ins Netz befördert. Dem BAK gelang in den Folgeminuten dann kein Treffer mehr, so blieb es beim knappen Sieg der Hertha.

Der Jubel war anschließend entsprechend groß, denn nun grüßen die Jungs von Stephan Schmidt von der Tabellenspitze der Liga, während sich die Probleme des Berliner AK durch die Niederlage noch vergrößern. Denn mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen stehen die Moabiter auf dem vorletzten Platz der Regionalliga Nordost. Für den mitgereisten Anhang der U23 von Hertha BSC wurde der sommerliche Abend im Poststadion jedoch noch mit einem Erfolgserlebnis gekrönt. Das ist als Hertha-Fan derzeit ja auch nicht selbstverständlich.

 

Die markante Haupttribüne des zwischen 1926 und 1929 erbauten Poststadions in Berlin-Moabit. / © Foto: GOOLAZO BERLIN

 

Großer Andrang: Über 2.000 Zuschauer wollten das Spiel BAK gegen die U23 von Hertha BSC am Mittwochabend sehen. / © Foto: GOOLAZO BERLIN

 

© Foto: GOOLAZO BERLIN

 

Quellen: Fupa.net, Hertha BSC, Wikipedia

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