Regionalliga Nordost: Fünfkampf um den Aufstieg in die 3. Liga

Die Gelegenheit ist günstig: In der laufenden Saison wird der der Tabellenerste der Regionalliga Nordost – anders als in den Vorjahren – direkt in die 3. Liga aufsteigen. In den vergangenen Spielzeiten scheiterten Energie Cottbus und der BFC Dynamo jeweils in der Relegation. In diesem Jahr gehören beide Teams zu einem Quintett, welches derzeit die Liga anführt. Auch der derzeitige Tabellenführer Greifswalder FC und die Teams von Viktoria Berlin und dem SV Babelsberg spielen mit um den Aufstieg.  

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Text: Björn Leffler

 

Die Gelegenheit scheint tatsächlich günstig: In der laufenden Saison 2023/24 wird der der Tabellenerste der Regionalliga Nordost – anders als in den Vorjahren – direkt in die 3. Liga aufsteigen. In den vergangenen Spielzeiten scheiterten Energie Cottbus (gegen die Spielvereinigung Unterhaching) und der BFC Dynamo (gegen den VfB Oldenburg) jeweils in der Relegation.

In diesem Jahr gehören beide Teams zu einem Quintett, welches derzeit die Liga anführt. Auch der derzeitige Tabellenführer Greifswalder FC und die Teams von Viktoria Berlin und dem SV Babelsberg spielen mit um den Aufstieg. Greifswald führt die Tabelle aktuell mit 37 Punkten an, hat allerdings bereits ein Spiel mehr absolviert als die übrigen vier Teams.

Die ersten fünf Mannschaften haben alle realistische Chancen auf den Aufstieg

Auf Platz 2 und 3 liegen derzeit der BFC Dynamo (16 Spiele, 32 Punkte) und Viktoria Berlin (16 Spiele, 29 Punkte). Dahinter, jeweils mit nur 15 Spielen liegen Energie Cottbus und der SV Babelsberg, jeweils mit 28 Punkten auf dem Konto.

Durch die witterungsbedingten Spielabsagen ist die Tabelle etwas durcheinander geraten, doch die fünf Teams werden auch in den kommenden Wochen das Führungsquintett der Regionalliga Nordost bilden. Auf dem 6. Platz liegt derzeit Rot-Weiß Erfurt mit “nur” 23 Punkten aus bereits 17 Spielen.

Den Fans steht eine enorm spannende Regionalliga-Rückrunde bevor

Im neuen Jahr steht den Fans also ein aufregender Kampf um den einzigen Aufstiegsplatz bevor, und tatsächlich können sich alle fünf genannten Teams realistische Hoffnungen auf den Aufstieg in den bezahlten Fußball machen, allen voran Tabellenführer Greifswalder FC, der bislang die Liga dominiert und fast durchgehend an der Spitze der Regionalliga stand. Für das Team aus Mecklenburg-Vorpommern wäre es der erste Aufstieg in den Profifußball.

Dahinter reihen sich vier Teams ein, die bereits Erfahrungen im bezahlten Fußball haben, allen voran natürlich Energie Cottbus. Durch den deutlichen Sieg im direkten Duell mit Mitkonkurrent Babelsberg unterstrichen die Cottbusser ihre Ambitionen, in diesem Jahr endlich den schwierigen Sprung heraus aus der vierten Liga zu schaffen.

Energie Cottbus und BFC Dynamo: Mit großen Ambitionen soll es in den bezahlten Fußball gehen

Genauso ambitioniert sind allerdings auch die Verantwortlichen des BFC Dynamo in Berlin-Hohenschönhausen. In der abgelaufenen Saison konnte das Team aus Hohenschönhausen nicht in das Aufstiegsrennen eingreifen, in diesem Jahr allerdings ist ein Aufstieg klares Ziel der Berliner.

Unabhängig davon, ob die Rückkehr in den bezahlten Fußball in dieser Saison gelingen wird, möchte der ambitionierte Verein aus dem Osten Berlins für die mittelfristige Zukunft solide und sicher aufgestellt sein – und vor allem konkurrenzfähig bleiben. Daher wird derzeit der Umbau des Stadions im Sportforum Berlin forciert.

Ambitionen im Südwesten der Hauptstadtregion: Viktoria und Babelsberg mischen munter mit

Auch im Südwesten der Hauptstadt wird die 3. Liga ins Visier genommen. Der derzeit drittplatzierte FC Viktoria 89 konnte bislang vor allem in den direkten Aufeinandertreffen mit Teams aus dem oberen Tabellenviertel zeigen, dass sie leistungsmäßig durchaus mithalten können. Bereits in der Spielzeit 2021/22 spielte das Team aus Lichterfelde drittklassig, konnte sich allerdings nicht im Profifußball halten.

Nun wird ein neuer Versuch unternommen, aus der hart umkämpften Regionalliga Nordost aufzusteigen. Diesen Versuch unternehmen auch die räumlich nicht weit entfernten Babelsberger, die mit 28 Punkten und zwei zusätzlichen Spielen in der Hinterhand durchaus aussichtsreich platziert sind. Letztmalig spielten die Potsdamer vor über zehn Jahren drittklassig und arbeiten seitdem erfolglos an der Rückkehr in die 3. Liga.

Aufstieg aus der Regionalliga Nordost: Ein kompliziertes Unterfangen

Aus der Regionalliga Nordost in die 3. Liga aufzusteigen, ist ein kompliziertes Unterfangen, denn der Aufstiegsmodus wurde im Jahr 2012 modifiziert, als die Anzahl der Regionalligen von drei (Nord, Süd und West) auf fünf (Bayern, Nord, Nordost, Südwest und West) erhöht wurde, wodurch die drei Aufsteiger in einer Aufstiegsrunde ermittelt wurden. Diese Runde bestand aus den fünf Regionalliga-Meistern und dem Vizemeister der Südwest-Region. Die siegreichen Teams stiegen auf.

Aufgrund großer Kritik wurde 2019 eine vorübergehende Änderung beschlossen. In der Saison 2018/19 stiegen vier Mannschaften auf, darunter je ein direkter Aufsteiger für die Regionalligen Südwest und Nordost. Der dritte direkte Aufsteiger wurde zwischen den Meistern der übrigen Regionalligen ausgelost, während die beiden verbleibenden Meister in Hin- und Rückspiel den vierten Aufstiegsplatz ausspielten.

Seit 2020/21 gibt es eine “rotierende Relegation” um den Aufstieg in die 3. Liga

Im September 2019 beschloss der DFB-Bundestag eine Reform ab 2020/21. Es gibt seitdem weiterhin vier Aufsteiger, wobei die Regionalligen West und Südwest jeweils einen festen Direktaufsteiger stellen. Ein weiterer direkter Aufstiegsplatz wird zwischen den Regionalligen Nord, Nordost und Bayern rotierend vergeben. Die Vertreter der übrigen Regionalligen ermitteln in Play-offs den vierten Aufsteiger.

In der aktuellen Saison wird der Erstplatzierte der Regionalliga Nordost direkt aufsteigen. Da an der Tabellenspitze die fünf führenden Teams in aussichtsreicher Position ausgesprochen eng beieinander liegen, verspricht es eine der spannendsten Regionalliga-Spielzeiten der vergangenen Jahre zu werden. Wir werden den Ausgang der Saison aufmerksam verfolgen.

 

Heimstätte des aktuellen Tabellenführers: Das Greifswalder Volksstadion. / © Foto: Greifswalder FC

 

Aufstiegsaspirant aus Berlin-Hohenschönhausen: Der BFC Dynamo. / © Foto: Wikimedia Commons

 

Mischt im Aufstiegsrennen munter mit: Das Team von Viktoria Berlin. / © Foto: Viktoria Berlin

 

Im vergangenen Jahr noch in der Relegation an Unterhaching gescheitert, in diesem Jahr soll es wieder nach oben gehen: Der FC Energie Cottbus ist ein heißer Anwärter auf den Aufstieg in die 3. Liga. / © Foto: Wikimedia Commons

 

Auch der im “Karli” beheimatete SV Babelsberg macht sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in den bezahlten Fußball. / © Foto: GOOLAZO BERLIN

Quellen: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Wikipedia, BFC Dynamo Berlin, FuPa, Kicker

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