Mehr Einnahmen, mehr Zuschauer: So geht es den Vereinen in der 3. Liga

Die Saison 2022/23 hat der dritten Liga einen Rekordbesuch beschert, mit durchschnittlich 8.199 Zuschauern pro Spiel – die höchste Zuschauerzahl seit dem Gründungsjahr 2008. Auch wirtschaftlich sieht der DFB die Vereine robust aufgestellt, doch diese kämpfen noch immer mit zu hohen Kosten.


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Text: Björn Leffler

 

In der Berichterstattung zu Beginn dieser Woche lag der Fokus auf dem Aufstiegsrennen der fünf Spitzenteams in der Regionalliga Nordost sowie den Anforderungen des DFB bezüglich Stadien und Infrastruktur für die dritte Liga. Heute schauen wir auf die Lage der Vereine, die aktuell in der dritten Liga spielen.

Eine aktueller Bericht des des Kicker-Magazins zeigt, dass die Saison 2022/23 einen Rekordbesuch in der dritten Liga verzeichnete, mit durchschnittlich 8.199 Zuschauern pro Spiel – die höchste Zuschauerzahl seit der Gründung der Liga im Jahr 2008.

Dritte Liga stellt neuen Zuschauerrekord auf

Dies geht aus dem kürzlich veröffentlichten Saisonbericht des DFB hervor. Damit positioniert sich die dritte Liga auf europäischer Ebene auf dem 23. Platz, sogar vor den höchsten Spielklassen in Österreich und Kroatien, eine Tatsache, auf die der DFB stolz hinweist. Im Vergleich der dritten Ligen belegt die deutsche dritte Liga den zweiten Platz, hinter der englischen League One.

Besonders bemerkenswert sind diese Zahlen, da mit dem 1. FC Magdeburg, Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern drei etablierte Vereine die dritte Liga in Richtung höherer Spielklassen verlassen haben, was ein großes Faninteresse nach sich zog.

Die dritte Liga zieht mehr Zuschauer an als die erste österreichische Liga

Die Gesamterträge der Vereine sind ebenfalls gestiegen, und zwar beträchtlich: Der DFB vermeldet eine Steigerung von 25 Prozent, wobei die Vereine durchschnittlich 13,04 Millionen Euro einnahmen – ein weiterer Rekord in der Geschichte der dritten Liga.

Trotzdem bleibt die Liga ein anspruchsvolles Umfeld, da den Gesamterträgen von 234,68 Millionen Euro Gesamtausgaben von 251,14 Millionen Euro gegenüberstehen. Die größten Ausgaben entfielen dabei auf Personalkosten, die erstmals im Schnitt die Fünf-Millionen-Euro-Marke erreichten.

Vereine steigern ihre Einnahmen – kämpfen aber mit hohen Kosten

Das durchschnittliche Eigenkapital der 20 Vereine war zwar zum vierten Mal in Folge positiv, aber die Verbindlichkeiten stiegen im Schnitt auf 5,69 Millionen Euro, der zweithöchste Wert seit 2019. Dennoch hat die dritte Liga die Herausforderungen der Corona-Pandemie insgesamt besser bewältigt als andere Ligen, wie der DFB betont, insbesondere in Bezug auf Einnahmen und Verbindlichkeiten.

Im Vergleich zum Stand vor der Pandemie im Jahr 2019 lag der Schuldenstand der Erstliga-Klubs in Europa im Jahr 2022 um etwa 28 Prozent höher, während das Eigenkapital im Schnitt um rund 18,5 Prozent zurückging, bekräftigt der DFB in seiner aktuellen Mitteilung.

DFB sieht die Vereine wirtschaftlich deutlich besser aufgestellt als noch vor der Pandemie

Dem gegenüber stehen die Zahlen der Teilnehmer der dritten Liga (abgesehen von den zweiten Mannschaften): Die durchschnittlichen Verbindlichkeiten pro Klub lagen 2022 minimal unter dem Stand von 2019 (-0,4 Prozent). Das Eigenkapital sank im gleichen Zeitraum im Schnitt nur um etwa 3,7 Prozent.

Ich sehe uns gemeinsam mit den Vereinen auf dem richtigen Weg und erneut einen Schritt weiter. Die 3. Liga wird stärker wahrgenommen als noch vor einigen Jahren – und auch als stabiler“, sagt Peter Frymuth, zuständiger DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, gegenüber dem Kicker. “Die wichtigste Lehre war, die wirtschaftliche Stabilität weiter in den Vordergrund zu rücken. Das haben die Vereine deutlich erkannt, da ist eine wesentlich höhere Akzeptanz zu spüren.”

 

Die Arena des MSV Duisburg, der seit über zehn Jahren in der dritten Liga spielt. / © Foto: Wikimedia Commons / Sascha Brück

 

Quellen: Kicker, FuPa, Lausitzer Rundschau, Berliner Morgenpost

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