Ende einer fünfjährigen Leidenszeit: Energie Cottbus zurück im Profifußball

Energie Cottbus hat den lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga geschafft, unterstützt von 9.000 mitgereisten Fans und trotz der Abwesenheit von Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz. Durch wichtige Wintertransfers und eine beeindruckende Fan-Unterstützung sicherte sich die Mannschaft letztlich nach fünf Jahren die verdiente Rückkehr in den Profifußball.

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Text: Björn Leffler

 

Energie Cottbus brauchte nur einen Punkt, um den Aufstieg in die 3. Liga festzumachen. Knapp 9.000 Fans reisten zum entscheidenden Spiel gegen Hertha BSC II in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Aufgrund von Gelbsperren fehlten Trainer Claus-Dieter Wollitz und Angreifer Thiele, daher übernahm Assistent Röder an der Seitenlinie.

Cottbus begann zurückhaltend und ließ die Hausherren kommen. Eine strittige Handspiel-Szene in der 9. Minute blieb ungeahndet – eigentlich hätte es einen Handelfmeter für Hertha geben müssen, wie auch die TV-Bilder belegten.

Cottbus erst im Elfmeter-Glück, dann zweimal treffsicher

In der 15. Minute erzielte Putze dann aber per Kopf das 1:0 für die Lausitzer, nachdem Pronichev zuvor nur die Latte getroffen hatte. Wenige Minuten später traf Pronichev dann selbst zum 2:0, nach einer Vorlage von Hofmann. Mit dieser komfortablen Führung konnten die Cottbuser das Tempo drosseln und die Partie bis zur Halbzeit unter Kontrolle halten.

In der zweiten Halbzeit überließ Cottbus den Berlinern den Ballbesitz, ohne jedoch ernsthaft in Bedrängnis zu geraten. Die Partie war weniger spektakulär, dennoch blieb das Spielgeschehen spannend, da ein Tor der Gastgeber das Spiel noch einmal spannend gemacht hätte. Aber erst in der 74. Minute verzeichnete Hertha die erste ernsthafte Chance im zweiten Durchgang, mit einem Pfostenschuss von Heike, der kurz darauf noch eine weitere Möglichkeit per Kopf vergab. Zeitgleich war bereits klar, dass Verfolger Greifswald sein Heimspiel gegen den ZFC Meuselwitz gewinnen würde.

Energie Cottbus kehrt nach fünf Jahren zurück in den Profifußball

Nach dem Abpfiff stürmten die euphorisierten Fans den Platz, um den lang ersehnten Aufstieg gebührend zu feiern. Energie Cottbus ist nach fünf Jahren zurück in der 3. Liga. Trotz des verpassten Aufstiegs im Vorjahr, als die Mannschaft in den Aufstiegsspielen gegen Unterhaching bitter scheiterte, legte der Verein um Präsident Sebastian Lemke und Trainer Wollitz die Basis für den Erfolg dieser Saison.

Schlüsselspieler wie Kapitän Axel Borgmann und Defensiv-Allrounder Tobias Hasse verlängerten ihre Verträge, wodurch die Mannschaft weitgehend zusammengehalten wurde. Wichtige Wintertransfers wie Maximilian Krauß, Maximilian Pronichev und Jan Shcherbakovski erwiesen sich schließlich als entscheidend für den Aufstieg.

Rekord in der Regionalliga: Durchschnittlich über 8.000 Zuschauer pro Spiel

Der Kader wuchs von 18 auf 25 Spieler, was die Trainingsqualität erhöhte und laut Wollitz zu einem Leistungsschub führte. Die Fans unterstützten das Team zudem unermüdlich, mit durchschnittlich 8.213 Zuschauern pro Spiel – ein neuer Rekord in der Regionalliga. Allein zu den letzten drei Heimspielen kamen durchschnittlich 16.000 Fans ins Stadion der Freundschaft – das sind beeindruckende Zahlen, die belegen, wie wichtig der Verein für die Region ist.

Durch den nun erreichten Aufstieg verlängern sich die Verträge von Schlüsselspielern automatisch, was die Planung für die kommende Saison bedeutend erleichtert. Dennoch werden Verstärkungen nötig sein, um nicht das gleiche Schicksal wie nach dem letzten Aufstieg 2018 zu erleiden, als die Mannschaft nach einem Jahr wieder abstieg. Trainer Claus-Dieter Wollitz, der ab 2025 als Sportdirektor des Vereins fungieren soll, wird versuchen, die entsprechenden Weichen für den Klassenerhalt in der kommenden Saison zu stellen.

 

Überschwänglicher Jubel der 9.000 mitgereisten Fans im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark: Der FC Energie Cottbus steigt als Tabellenerster der Regionalliga Nordost in die 3. Liga auf. / © IMAGO

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