Herausforderung Profifußball: Die DFB-Anforderungen für die 3. Liga

In der Regionalliga Nordost kämpfen derzeit fünf Mannschaften um den Aufstieg in die dritte Liga. Die Anforderungen des DFB für die Ausstattung der Stadien sind durchaus herausfordernd, vor allem für kleinere Vereine, die bislang vorwiegend im Amateurfußball zu Hauase waren. Wir geben einen Überblick darüber, welche infrastrukturellen Voraussetzungen Vereine in der dritten Liga erfüllen müssen. 

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Text: Björn Leffler

 

Anfang der Woche berichteten wir über die Pläne des Berliner Senats und mehrerer Vereine, verschiedene Stadien in der Hauptstadt für einen Spielbetrieb in der dritten Liga zu ertüchtigen. Im ersten Schritt wird dafür das Mommsenstadion im Berliner Westend bis zur kommenden Saison modernisiert und umgebaut. Auch der BFC Dynamo möchte sein Stadion im Sportforum Berlin für die dritte Liga aufrüsten. Ein weiteres drittligataugliches Stadion entsteht bis 2027 in Prenzlauer Berg.

Die laufende Meisterschaft in der Regionalliga Nordost in der Saison 2023/24 ist für die im oberen Viertel platzierten Vereine äußerst vielversprechend, da der direkte Aufstieg ohne den Umweg über die Relegation möglich ist.

Der DFB stellt klare Bedingungen für die Erteilung einer Drittliga-Lizenz

Doch mit einem potenziellen Aufstieg in die dritte Liga kommen auch finanzielle Verpflichtungen auf die siegreichen Teams zu, sowohl in Bezug auf die Mannschaft als auch das Vereinsumfeld. Der DFB hat klare Vorschriften für die Drittliga-Lizenz festgelegt, obwohl Ausnahmen möglich sind. Wir haben in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Die Anforderungen an die Stadiongröße wurden zur Saison 2022/23 reduziert. Zuvor waren mindestens 10.001 Plätze erforderlich, mittlerweile reicht die Hälfte. Dies soll den finanziellen Druck auf Klubs an kleineren Standorten mindern und eine langfristige Nutzung auch nach einem möglichen Abstieg ermöglichen. Diese Änderung kommt insbesondere Aufstiegskandidaten wie dem Greifswalder FC (Kapazität: 4.990) und dem BFC Dynamo (aktuell begrenzte Kapazität: 7.800) entgegen. Es ist jedoch zu beachten, dass mindestens 2.000 Sitzplätze vorhanden sein müssen.

Dritte Liga: Technische Anforderungen sind herausfordernd

Die technischen Anforderungen auf dem Spielfeld könnten für manche Vereine eine Herausforderung darstellen. Während die Anforderungen an das Flutlicht (mindestens 800 Lux, für Neubauten: LED mit 1.200 Lux) noch machbar sind, gibt es bezüglich der Spielfeldtechnik strengere Vorschriften. Eine Rasenheizung ist obligatorisch, und neu errichtete Anlagen müssen mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Zudem sind mehrere Heizkreisläufe erforderlich, um bestimmte Bereiche separat beheizen zu können.

Für Stadien ohne Rasenheizung muss ein Ausweichstadion im Zeitraum vom 15. November bis 31. März benannt werden. Dies bedeutet nicht nur zusätzliche Mietkosten, sondern auch eine Kürzung der Einnahmen durch den DFB. Falls ein Verein ein Ausweichstadion nutzt, werden die Erlöse aus der zentralen TV-Vermarktung um 25 Prozent gekürzt. Bei einer erneuten Benennung eines Ausweichstadions in der zweiten Saison reduzieren sich die TV-Einnahmen sogar um 50 Prozent. Eine Alternative zur Rasenheizung ist ein komplett überdachtes Spielfeld.

Stadion-Ausstattung: Detaillierter Richtlinienkatalog für Journalisten

Die Bedingungen für Fernsehübertragungen und die Arbeit der Journalisten sind für den DFB von besonderer Bedeutung. Ein detaillierter Richtlinienkatalog wurde erstellt, der sogar die genaue Position der Kameras vorschreibt. Es gibt auch Vorschriften für die Anzahl der Plätze für Journalisten im Pressebereich und den Raum für Pressekonferenzen, der vom VIP-Bereich getrennt sein muss.

Besondere Vorschriften gelten für die Plätze der TV-Kommentatoren, einschließlich der genauen Spezifikationen ihrer Arbeitsplätze und der erforderlichen Fläche für Übertragungswagen vor dem Stadion. Vereine, die mindestens 80 Prozent ihrer Erträge für das Personalbudget verwenden, müssen eine Million Euro als zusätzliche Reserve hinterlegen, um die Drittliga-Lizenz zu erhalten.

Die besten infrastrukturellen Voraussetzungen gibt es derzeit in Cottbus

Bei erheblicher Überschreitung der Personalkosten können Geldstrafen oder sogar Punktabzüge verhängt werden, wobei die Geldstrafen in einen Belobigungstopf fließen, von dem andere Vereine profitieren sollen, um den Anreiz für verantwortungsvolles wirtschaftliches Handeln zu stärken.

Für die derzeit um den Aufstieg spielenden Teams Greifswalder FC, Viktoria Berlin, Energie Cottbus, BFC Dynamo und SV Babelsberg wären diese durchaus hohen Anforderungen in der kommenden Saison zu erfüllen. Am leichtesten würde dies wohl dem FC Energie Cottbus fallen, bei dem bereits eine Infrastruktur vorhanden ist, welche die Durchführung von Spielen im Profifußball problemlos gewährleisten kann.

 

Der DFB stellt eine ganze Reihe Anforderungen an Fußballstadien, in denen Spiele der dritten Liga durchgeführt werden können. / © Foto: Depositphotos.com

 

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