Regionalliga: Greifswald schlägt Babelsberg, Altglienicke hat Spitze im Blick

Nach dem Sieg gegen das zweite Team von Hertha BSC ist die VSG Altglienicke ins Aufstiegsrennen der Regionalliga Nordost eingestiegen. Siegreich waren auch Tabellenführer Greifswalder FC und der FC Energie Cottbus. Der BFC Dynamo hingegen patzte und spielte nur 2:2 gegen den FC Eilenburg. Die kommenden Wochen versprechen also Hochspannung an der Tabellenspitze.


© Foto Titelbild: Greifswalder FC

Text: Wolfgang Leffler

 

Das eh schon sehr vielseitige Aufstiegsrennen in der Regionalliga Nordost ist seit dem vergangenen Spieltag um einen weiteren Aufstiegsaspiranten reicher, denn auch im Südosten Berlins darf man sich so langsam Hoffnungen auf einen weiteren Verein im Profifußball machen. Doch der Reihe nach. Wir starten unsere Nachbetrachtung des vergangenen Spieltags in Lichtenberg.

Nur 2:2 – Der BFC Dynamo patzt gegen Eilenburg

Man gewinnt in Hohenschönhausen mittlerweile den Eindruck, dass dem Aufstieg eigentlich nichts mehr im Wege steht, daher ist das beherrschende Thema scheinbar der Stadionneubau. Aber dass zum Aufstieg noch mindestens fünfzehn Spiele in der Liga zu absolvieren sind, sollte das Team inklusive des Trainerstabs nicht aus den Augen verlieren.

Der souveräne Sieg unter der Woche gegen Chemie Leipzig ließ für die Partie gegen den Tabellensechzehnten FC Eilenburg nur den Schluss zu, auch dieses Spiel dominant zu gestalten, um weitere drei Punkte einzufahren.

Der BFC hat noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand

Der BFC Dynamo war nach dem sicher herausgespielten 2:1 auf der Siegerstraße, aber eine gewisse Laxheit und Unbekümmertheit eröffnete dem Eilenburger FC noch die Chance zum Ausgleich, den sie dann auch in der 75.Minute erzielten und aufopferungsvoll mit ein wenig Glück über die Ziellinie brachten.

Mit zwei noch ausstehenden Spielen hätte der BFC die Möglichkeit, vorausgesetzt man beendet die Spiele jeweils als Sieger, am Greifswalder FC vorbei zu ziehen – aber dazu bedarf es eben auch zweier Siege mit sechs Punkten. Bei einem derzeitigen Rückstand von fünf Punkten auf den Spitzenreiter wäre das durchaus machbar, wenn die nötige Konzentration vorhanden ist.

Greifswalder FC siegt knapp in Babelsberg

 Die Mannschaft aus Greifswald war zwar unter der Woche in einem Nachholspiel der VSG Altglienicke noch unterlegen, jedoch hat das Selbstbewusstsein des Tabellenführers darunter offenbar nicht gelitten. Mit einer passablen Defensivleistung konnten sie den anfangs spielerisch überlegenen Babelsbergern Paroli bieten und gestatteten den Filmstädtern kaum gefährliche Aktionen. Trotz ihrer defensiv so kontrollierten Spielweise bekam auch der Tabellenführer seine Chancen und nutzte davon eine in der 27.Minute durch Benyamina zur Führung.

Danach investierte Babelsberg durch die Hereinnahme von Cakmak mehr für das Spiel, war deutlich überlegen, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Greifswald verlegte sich in der zweiten Hälfte fast nur noch auf das Verteidigen des Vorsprungs und hatte in der Schlussphase des Spiels noch einige brenzlige Situationen zu überstehen.

Energie Cottbus – Gewinner der Woche

 Mit drei Siegen in einer Woche haben die Lausitzer das Maximum an Punkten erzielt und bleiben somit ein ernsthafter Anwärter auf den einen Aufstiegsplatz. Nach dem dramatischen 4:3 im Nachholspiel unter der Woche gegen Viktoria Berlin legten die Cottbuser mit einem deutlichen 4:1 Auswärtssieg in Chemnitz eindrucksvoll nach.

Trotz eines frühen Rückstands führte Energie bis zur 37.Minute überlegen mit 3:1, bevor Pronichev in der dritten Minute der Nachspielzeit  mit dem vierten Tor den Deckel zu machte. Insgesamt gesehen war Energie die bessere und torgefährlichere Mannschaft und Coach Wollitz bescheinigte dem Team eine starke Leistung, wobei er Krauß als zweifachen Torschützen noch heraushob.

Die VSG Altglienicke hat die Tabellenspitze im Visier

 Der Aufwärtstrend der VSG Altglienicke hält an mit zuletzt zwei Auswärtssiegen. Am vergangenen Freitag wurde mit einem 2:0-Erfolg gegen Herthas U23 ein recht deutlicher Sieg eingefahren. Beide Mannschaften mussten allerdings auf einige wichtige Akteure verzichten.

Bisher war bei den Altglienickern jeweils die bessere Offensivleistung der Garant für den Erfolg, doch beim Stadtduell gegen den Hertha-Nachwuchs war eine konsequente Defensivleistung die Basis für den Auswärtserfolg.

Herthas U23 war zwar feldüberlegen, unterlag aber dennoch

Herthas Nachwuchs war zwar leicht feldüberlegen und hatte mehr Ballbesitz, jedoch nicht so zwingend, als das daraus ernsthafte Tormöglichkeiten resultierten. Auch der umtriebige Ben-Hatira, der die Herthaner immer wieder nach vorn trieb, konnte dem Spiel nicht die entscheidende Wende geben.

Die VSG blieb geduldig und wartete auf die sich bietenden Chancen, die sich dann zuerst in der 39. Minute durch Jonas Dirkner, einem bei Hertha ausgebildeten Spieler, und schließlich in der 53.Minute mit einem berechtigten und verwandelten Foulstrafstoß ergaben. Danach war Altglienicke dem dritten Treffer näher als Hertha dem Anschlusstor.

Man darf gespannt sein, wohin die Reise der VSG Altglienicke nach dieser starken Vorstellung bei Herthas U23 in dieser Saison noch geht, bei noch sechzehn ausstehenden Spielen. Im Aufstiegsrennen der Regionalliga Nordost mischt das Team aus dem Berliner Südosten nun munter mit.

 

Quellen: Kicker, FuPa, Fußball-Woche, Berliner Morgenpost

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