Union reagiert: Horst Heldt ersetzt Oliver Ruhnert als Geschäftsführer

Union Berlin zieht die ersten personellen Konsequenzen aus dem Beinahe-Abstieg der abgelaufenen Saison. So wird Horst Heldt ab Juli 2024 Oliver Ruhnert auf dem Posten des Geschäftsführers ablösen. Ruhnert kehrt auf die Positions des Chefscouts zurück, bleibt dem Verein also erhalten.

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Text: Björn Leffler

 

Der 1. FC Union Berlin hat nach dem geglückten Klassenerhalten durch das dramatische 2:1 gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag die ersten personellen Konsequenzen aus der abgelaufenen Saison gezogen. Die Vereinsführung rund um Präsident Dirk Zingler wird sich bewusst sein, dass der Verein nur mit sehr viel Glück den Abstieg in die 2. Bundesliga vermeiden konnte.

Gestern wurde bekannt, dass Horst Heldt neuer Geschäftsführer Profifußball Männer werden soll. Oliver Ruhnert kehrt nach Angaben des Vereins nach sechs Jahren als Geschäftsführer “auf eigenen Wunsch” auf die Position des Chefscouts zurück. Der Personalwechsel darf durchaus als Reaktion darauf verstanden werden, dass sich der 1. FC Union mit dem Abenteuer Champions League sportlich leider völlig übernommen hat.

Horst Heldt wird Geschäftsführer, Ruhnert kehrt auf seinen alten Posten als Chefscout zurück

Der Verein versucht dennoch, Geschlossenheit zu demonstrieren, wie man es aus Köpenick in den vergangenen Jahren gewohnt war. “Wir werden personell neu aufgestellt in die neue Saison starten. Mit Horst Heldt konnten wir einen erfahrenen Bundesliga-Manager für uns gewinnen, der im Sommer zu uns stoßen wird, aber bereits jetzt in alle Planungen eingebunden ist. Oliver Ruhnert bleibt uns erhalten, wird eng mit Horst Heldt zusammenarbeiten und die Kaderplanung für die neue Spielzeit vorantreiben“, so Union-Präsident Dirk Zingler in einem offiziellen Statement.

Zingler dankte Ruhnert für seine erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Spielzeiten: “Oliver Ruhnert gilt unser aller Dank für seinen Einsatz in den letzten Jahren. Er hatte mit seiner Arbeit einen großen Anteil an den sportlichen Erfolgen unseres Clubs. Ich bin glücklich, dass wir auch weiterhin auf ihn zählen können und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Horst Heldt und ihm.”

Ruhnert stand für seine Kaderplanung in der aktuellen Saison in der Kritik

Ruhnert, dem immer wieder auch nachgesagt wurde, mit einem Wechsel in die Politik zu liebäugeln, wird dem Verein damit erhalten bleiben. Wie gut das Duo Heldt / Ruhnert künftig harmonieren wird, bleibt vorerst abzuwarten. Heldt gilt als ausgewiesener Experte der Bundesliga. 2007 führte er den VfB Stuttgart als Manager zur deutschen Meisterschaft. Bis 2021 war er zuletzt als Geschäftsführer beim 1. FC Köln tätig. Weitere Stationen absolvierte er bei Hannover 96 und Schalke 04.

Nun wartet mit dem 1. FC Union ein Verein, der unbedingt wieder Stabilität in die sportlichen Leistungen bringen will. Dies soll Heldt gewährleisten, während Ruhnert seinen Platz räumt. Dieser äußert sich in einer Pressemeldung wie folgt: “Ich blicke mit großem Stolz auf die letzten sieben Jahre zurück. Wir haben hier bei Union mit vereinten Kräften ungeahnte Erfolge errungen und stehen jetzt vor der 6. Bundesligasaison. All das hat sehr viel Kraft gekostet, aber es ist eine Zeit, die ich niemals missen möchte.

Horst Heldt soll die Transferpolitik der “Eisernen” neu aufstellen

Ruhnert stand letztlich für seine Spielertransfers in der Kritik, denn der zur Saison 2023/24 zusammengestellte Kader war erstmals gespickt mit großen Namen, was dem teaminternen Klima offenbar nicht gut getan hat. So wurde Sensations-Einkauf Leonardo Bonucci bereits in der Winterpause weitertransferiert. Auch Kevin Holland und Robin Gosens konnten nicht vollends überzeugen.

Heldt soll die Einkaufspolitik des Vereins nun neu aufstellen und freut sich auf seine neue Aufgabe: “Union ist seit vielen Jahren eine stabile Größe im deutschen Profifußball; ein ruhiger, gut geführter Verein. Die Entwicklung der letzten Jahre verlief außerordentlich rasant und war extrem beeindruckend. Es ist nicht überraschend, dass dann auch mal eine schwierige Saison zu bewältigen ist. Das gehört zur Etablierung in der Bundesliga dazu und kann sich für die Zukunft noch als sehr wertvoll erweisen. Ich bin stolz, künftig für den 1. FC Union Berlin zu arbeiten und werde meine Erfahrungen hier einbringen, um gemeinsam erfolgreich zu sein.

 

Kehrt auf den Posten des Chefscouts zurück: Der bisherige Geschäftsführer Oliver Ruhnert. / © IMAGO

 

Quellen: Kicker, Der Tagesspiegel, 1. FC Union Berlin, Wikipedia

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