Den Wiederaufstieg in die Regionalliga fest im Blick: Der SV Lichtenberg 47

Im Hans-Zoschke-Stadion an der Normannenstraße ist der ambitionierte SV Lichtenberg 47 zu Hause. Nachdem das Team der Trainer-Doppelspitze Rudy Raab und Nils Kohlschmidt in der vergangenen Saison aus der Regionalliga abgestiegen ist, streben die “47er” eine schnelle Rückkehr in die vierthöchste Spielklasse an.

© Fotos: GOOLAZO BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Seit 2019 war der SV Lichtenberg 47 in der vierthöchsten deutschen Spielklasse vertreten, ehe er die vergangene Saison auf dem 16. Platz der Regionalliga Nordost abschloss und den bitteren Gang in die NOFV Oberliga antreten musste. Mit einem 3:3 gegen den BFC Dynamo verabschiedeten sich die Lichtenberger nach insgesamt vier Jahre Regionalliga wieder, wollen aber so schnell wie möglich wiederkommen.

Dafür wurde im Mai ein neuer Trainer verpflichtet, genauer gesagt: ein zusätzlicher Trainer. Rudy Raab, bisheriger Trainer und trotz des Abstiegs weiterhin im Amt, und sein Partner Nils Kohlschmidt, führen das Team als eine Art Doppelspitze, unterstützt durch Co-Trainer Ghökan Senol und Torwarttrainer Riccardo Ventura.

SV Lichtenberg 47: Nach neun Spielen auf Platz 2 der Oberliga Nord

Dass es mit einem direkten Wiederaufstieg in diesem Jahr tatsächlich klappen könnte, haben die “47er” in der bisherigen Spielzeit bereits unter Beweis gestellt. Nach neun Spielen liegen die Rot-Weißen auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz (24 Punkte), nur Tabellenführer Hertha 03 Zehlendorf kann drei Punkte mehr auf dem Konto vorweisen. Am vorvergangenen Wochenende unterstrich das Team der Lichtenberger ihre Aufstiegsambitionen durch ein souveränes 3:0 bei Eintracht Mahlsdorf.

Die einzige Saisonniederlage gab es bislang – das ist nicht schwer auszurechnen – gegen Hertha 03, wo es am zweiten Spieltag eine knappe 1:2-Niederlage setzte. Der weitere Verlauf der Saison ist allerdings völlig offen. Das Team wurde auch sinnvoll verstärkt, um schlagfertig in die neue Spielzeit gehen zu können. So war unter den Neuzugängen mit Maximilian Schmidt (kam von Eintracht Mahlsdorf), der bereits zwischen 2013 und 2019 die Schuhe für Lichtenberg 47 geschnürt hatte – und den Verein entsprechend gut kennt.

Bis zur Wende spielte Lichtenberg 47 in der Ost-Berliner Bezirksliga

Der Verein, der bis zur Wende in der höchsten Ost-Berliner Spielklasse, der Bezirksliga, kickte musste in den Jahren nach der Wiedervereinigung mehrere Abstiege bis hinunter in die Landesliga verkraften und konnte erst ab 2001 unter der Federführung von Udo Richter die Rückkehr in die NOFV Oberliga realisieren, in der man sich für vier Jahre halten konnte. Dann mussten die “47er” jedoch einen erneuten Abstieg verdauen.

Der Verein brauchte allerdings nicht lang, um sportlich wieder oben mitzuspielen. In der Saison 2007/08 scheiterte das Team denkbar knapp (1:1, 0:0) gegen die Reserve des 1. FC Magdeburg am Wiederaufstieg in die NOFV Oberliga. In den kommenden Jahren musste sich Lichtenberg 47 also mit Berlins höchster Spielklasse, der Berlin Liga, zufrieden geben, ehe 2011/12 mit der Vize-Meisterschaft die lang ersehnte Rückkehr in die Oberliga gelang.

2019 gelang Lichtenberg 47 der lang ersehnte Sprung in die vierthöchste deutsche Spielklasse

Und damit nicht genug, schon in der ersten Saison landeten die Rot-Weißen auf einem hervorragenden siebten Platz, den sie in den folgenden Jahren bestätigen und sogar übertreffen konnten (2013/14: 3. Platz, 2014/15: 4. Platz). Das führte dann eben dazu, dass das damalige Team von Trainer Hasan Keskin in den folgenden Jahren zum Top-Favoriten auf den Aufstieg in die Regionalliga galt. Vier Jahre später gelang dann tatsächlich der Sprung in die Regionalliga.

Dass der Verein die strukturellen Voraussetzungen für die Regionalliga besitzt, ist unbestritten. Schließlich spielen die Rot-Weißen in der HOWOGE-Arena Hanz Zoschke, die mit einer Kapazität von knapp 10.000 Plätzen nach der Alten Försterei in Köpenick Berlins zweitgrößtes reines Fußballstadion ist. Und bei einem erneuten Aufstieg in die Regionalliga könnten diese 10.000 Plätze wohl perspektivisch auch bald wieder gut gefüllt sein.

Auf die Fans vom SV Lichtenberg 47 wartet in jedem Fall eine spannende Oberliga-Saison, die vielleicht von einem Happy End gekrönt sein wird. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

 

Support im Hans Zoschke Stadion: Auch die jüngsten Anhänger unterstützen das Team von Lichtenberg 47. / © Foto: GOOLAZO BERLIN

 

© Foto: GOOLAZO BERLIN

 

Quellen: Fußball-Woche, sport.de, Kicker, SV Lichtenberg 47, Wikipedia

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