Partnerschaft: Hertha und der KSC kooperieren künftig im Jugendbereich

Aus der langjährigen Fanfreundschaft zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC soll in den kommenden Jahren auch eine Kooperation beider Vereine im Bereich der Jugendarbeit hervorgehen. Dies geschieht auf Wunsch der beiden Vereinspräsidenten, die damit die Qualität der Nachwuchsarbeit in ihren Vereinen verbessern wollen.

© Foto Titelbild: Hertha BSC / City-Press
Text: Björn Leffler

 

Am vergangenen Samstagabend trafen Hertha BSC und der Karlsruher SC im Rahmen einer denkwürdigen Atmosphäre als sportliche Kontrahenten im Berliner Olympiastadion aufeinander. Trotz der späten Anstoßzeit (20:30 Uhr) hatten knapp 59.000 Zuschauer den Weg ins weite Rund im Berliner Westend gefunden, um das Spiel des Tabellen-12. gegen den 16. der 2. Bundesliga zu verfolgen.

Und es war tatsächlich beeindruckend, was vor allem die Fans von Hertha BSC im Rahmen des Mitgliederspieltags auf die Beine stellten. Vor dem Spiel ehrte der Verein mehrere hundert Mitglieder, die ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum feierten, mit einer Ehrenrunde über die blaue Laufbahn des Olympiastadions. Anschließend gab es vor dem Anstoß eine riesige Choreographie, die fast das gesamte Stadion einnahm.

Hertha BSC und Karlsruher SC: Fanfreundschaft seit 1976

Seit 1976, also seit mittlerweile rund 47 Jahren, besteht diese Fanfreundschaft zwischen den Karlsruhern und der Charlottenburger Hertha. Nun soll aus dieser Freundschaft eine Kooperation auf Akademie-Ebene werden, wie beide Vereine unter der Woche mitteilten.

Es gibt ab sofort einen engen inhaltlichen Austausch zwischen den beiden Clubs“, beschreibt Edmund Becker, Bereichsleiter der KSC GRENKE aKAdemie, die ab sofort gültige Zusammenarbeit. Konkret gehe es dabei um “einen detaillierten Austausch der Trainer sowie über eine allgemeine Philosophie in der Nachwuchsarbeit. Außerdem sollen regelmäßige Vergleichsspiele der U-Teams stattfinden“, so Becker weiter.

Jugendarbeit: Inhaltlicher und regelmäßiger Austausch beider Clubs

Nachdem vor zwei Wochen eine Hertha-Delegation in der Fächerstadt zu Besuch war, war eine KSC-Abordnung am vergangenen Wochenende beim Freundschaftsduell in der Hauptstadt zugegen. “Beide Vereine legen Wert auf Durchlässigkeit, beide haben sich dem Ziel verschrieben, eigene Talente zu fördern und ihnen den Weg in den Profibereich zu ebnen“, erklärt Andreas Neuendorf, Direktor Akademie und Lizenzspielerbereich bei Hertha BSC das Konzept.

Die Idee einer Kooperation kam dabei von KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze und Hertha-Präsident Kay Bernstein, die das Vorhaben entsprechend in die Wege leiteten. “Kay Bernstein und ich haben bei einem Freundschaftsspiel der Frauenmannschaften anlässlich der Saisoneröffnung der Hertha darüber gesprochen, dass unsere Vereine nur zweimal 90 Minuten in der Saison im Wettbewerb stehen. Den Rest der Zeit könnten wir doch nutzen, um zu kooperieren. Aus diesem Grundgedanken ist von den Sportverantwortlichen beider Vereine die hervorragende Konzeption für die Kooperation der Akademien entstanden,” so Siegmund-Schultze.

Kay Bernstein und Holger Siegmund-Schultze entwickelten die Idee gemeinsam

Bernstein führt weiter aus: “Freundschaft und Vertrauen sind die Grundlage einer guten Zusammenarbeit. Ich bin mit dieser Fanfreundschaft sehr vertraut und freue mich, dass diese mit der Gründung der Kooperation unserer Nachwuchsleistungszentren nun auch auf sportlicher Ebene Früchte trägt.

In den kommenden Jahren soll aus der bisherigen Freundschaft der Fans also auch eine stärkere Verzahnung der beiden Vereine entstehen, die die Jugend- und Profiteams auch sportlich voranbringen soll. Ein interessanter Ansatz, den wir in den kommenden Jahren aufmerksam verfolgen werden.

 

Gelebte Fanfreundschaft: Fans von Hertha BSC und dem KSC feierten am vergangenen Samstagabend gemeinsam ein großes Fußballfest im Berliner Olympiastadion. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

 

Quellen: Kicker, Hertha BSC, Karlsruher SC

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